Letzter Ausflug Heimatfreunde ziehen Schlussstrich
Die Interessengemeinschaft Heimatgeschichte löst sich auf, vor wenigen Tagen kamen die Mitglieder noch einmal in Krumke zusammen.
Osterburg/Krumke l „Es war eine schöne Zeit.“ Dieser Auffassung waren 27 Heimatfreunde, als sie sich vor wenigen Tagen noch eimal im Parkcafé in Krumke zu einem gemütlichen Kaffeeplausch trafen und der Interessengemeinschaft (IG) für immer ade sagten. Aber noch nicht ganz, denn am 10. August findet noch einmal im Ratskeller das Pelltüffelessen statt, das die Plattschnacker, als Bewahrer der altmärkischen Mundart 1994 im Heimatverein gebildet, einst in Krevese aus der Taufe gehoben hatten. Interessenten melden sich bitte ab sofort direkt im Ratskeller an (Telefon 8 33 49).
Erhard Schmitz, bis dato Vorsitzender der sich unlängst aufgelösten IG, führte noch einmal in die Geschichte zurück, die 1992 als Heimatverein begann, 2010 als IG fortgesetzt wurde. Die Gruppe war kleiner geworden, bürokratische Hürden waren zu überwinden, Regularien zu beachten, die in keinem Aufwandsverhältnis zum aktuellen Mitgliederstand standen.
Durchschnittlich 25 Veranstaltungen pro Jahr, oft zusamen mit Partnern, der Vorlesewettbewerb plattdeutscher Texte – sechsmal hatte der Altmarkausscheid in Osterburg stattgefunden –, das Plattdeutschfest 2007 mit einem altmärkischen Autorenwettbewerb, die Herausgabe von zwei Büchern zur Osterburger Stadtgeschichte, an der Werner Moritz großen Anteil hatte, die unter Federführung von Manfred Güßfeld über einige Jahre erschienenen Heimatkalender, die nächtlichen Stadtführungen mit Werner Zierke als Nachtwächter, Busreisen zum Beispiel bis an die Mosel und nach Papenburg, Spargelessen, Grünkohlwanderung und die Neujahrstreffen – vieles ließe sich hier noch in Erinnerung bringen. Das traditionelle Weinfest war von Werner Ahrends wiederbelebt worden.
Anfang der 1990-er Jahre zählte der Verein noch über 100 Mitglieder; zuletzt waren es lediglich noch 38. „Aber wir haben über viele Jahre das altmärkische Heimatbewusstsein mit geprägt“, betonte Schmitz. „Ich denke wir haben einen kleinen Beitrag zur Bewahrung unserer Traditionen geleistet. Es ist außerordentlich schwierig, in der heutigen Zeit die Vereine am Leben zu erhalten, und das betraf auch uns. Es ist oft mühsam, Leute für eine Vereinsarbeit zu begeistern und noch schwerer, sich an die Spitze zu stellen. Einer allein kann das nicht, man braucht Mitstreiter wie das Kreismuseum mit Frank Hoche, den Altmärkischen und den Landesheimatbund und noch andere, die Sponsoren nicht zu vergessen. Ohne sie wäre vieles nicht gegangen. Die Zusammenarbeit mit unserem Vorstand hat mir persönlich viel Freude gemacht.
Sie hätten durch den Heimatverein und später die IG viele schöne Ecken ihrer jetzigen Heimat kennenglernt, sagte Brigitte Bredlow; sie und ihr Mann Armin sind keine ursprünglichen Altmärker. Dafür wollte sie an diesem letzten Tag noch einmal herzlichen Dank sagen. Nach dem Kaffee und Kuchen aus Annegret Spillners Hausbäckerei lud Erhard Schmitz zu einer Parkführung ein, bei der sich noch so manche Wissenslücke, die Krumker „Gartenträume“ betreffend, schließen ließ.