DRK-Kleiderkammer platzt bald aus allen Nähten Helfer ärgern sich über Bauschutt
Seehausen. Ines Schatz-Voigt steht inmitten eines Berges voller Plastiksäcke. Systematisch packt sie aus und sortiert Kleider, Schuhe, Bettlaken, Decken. In der Kleiderkammer der DRK-Begegnungsstätte Seehausen hat sie seit einem Jahr im Rahmen ihrer geringfügigen Beschäftigung den Hut auf. Offensichtlich bereiten sich die Altmärker derzeit auf den Jahreswechsel vor, denn die Kammer quillt über.
"Es muss was passieren", steht für die Leiterin des Mehrgenerationenhauses, Marlies Duffe, fest, "wir platzen mit den DRK-Kleidern praktisch aus allen Nähten." Jede Woche donnerstags und freitags landen aus 37 DRK-Containern Sachen in der Zentrale in Seehausen. "Das Bewusstsein der Leute ist schlecht", formuliert Marlies Duffe kritisch. Oft genug sieht sie, dass der DRK-Container als Müllhalde benutzt wird. Gerade diese Woche ärgerte sie sich mit Ines Schatz-Voigt und den beiden Ein-Euro-Jobberinnen über Bauschutt, der unter die Kleidung gemischt war. Ärgerlich genug. Manches Aussortierte wissen auch sie nicht zu verwenden. Dann wieder freut sich Marlies Duffe über gut erhaltene weiße Tischtücher, die sie für das Mehrgenerationenhaus verwenden kann. In dieser Woche konnten die Mitarbeiterinnen in der Kleiderkammer sogar Mode aus den 50ern in den Tüten und schicke Winterstiefel entdecken. "So was hat Marlies Jabke letztens für das Theater gesucht", weiß sie. Doch wohin sonst mit den Sachen? "Wir benötigen dringend den zweiten Bauabschnitt, damit wir die Kleidung besser unterbringen können", erklärte Marlies Duffe, "wir sind ja im Städtebau-Förderprogramm drin, aber es dauert eben." So lange müssen die Mitarbeiter mit dem Platz vorlieb nehmen, der da ist. Und das ist nicht viel.
Wer Interesse hat, sich in der Kleiderkammer umzusehen, es gelten folgende Öffnungszeiten: Montag geschlossen, Dienstag 10 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr, Mittwoch 10 bis 12 Uhr, Donnerstag 10 bis 12 und 14 bis 16 Uhr, Freitag 10 bis 12 Uhr.
"Im Notfall ist immer ein Ansprechpartner auf dem Hof", erklärte Marlies Duffe abschließend.