Lob von allen Seiten: Sieben behinderte Menschen fühlen sich in Rohrbeck sehr wohl "Hier wird Integration wirklich vollzogen"
Sieben behinderte und unter dem Dach der Diakonie Osterburg betreute Menschen haben sich im Rohrbecker Dorfleben integriert. Dafür gibt es von allen Seiten Lob.
Rohrbeck l René Blatter (35) und Wolfgang Friedrich (38), die sich beide eine gemeinsame Wohnung teilen, fühlen sich in Rohrbeck wohl. Nachbarschaftshilfe ist für sie kein Fremdwort. Und auch wenn es darum geht, den Rasen hinter dem an der Walslebener Straße stehenden Wohnblock zu mähen, sind beide zügig bei der Arbeit. Das ist für das Duo eine Selbstverständlichkeit.
Dafür gibt es von allen Seiten Lob. Idens Bürgermeister Norbert Kuhlmann weiß, dass sie sich gut integriert haben. Und das sei keine Selbstverständlichkeit. Sieben Menschen mit Behinderung, die vom Diakoniewerk Osterburg betreut werden und in der Heilpädagogischen Einrichtung Königsmark in der Tagesförderung und bei der Lebenshilfe Osteburg tätig sind, wohnen in Rohrbeck. "Die Kooperation besteht seit 2005", so Bernd Kurth vom Idener Gemeindewerk, das die Wohnungsverwaltung übernimmt. Drei Einheiten in einem Aufgang der Walslebener Straße sind vom Diakoniewerk angemietet. Und auch Ellen Baum, Geschäftsführerin, ist über die Tatsache, dass "ihre" Schützlinge im Ort positiv auffallen, sehr froh. Der Leiter der Heilpädagogischen Einrichtung Königsmark, Thomas Annabring, ist "total dankbar", dass die Unterbringung in der Form des intensiv-betreuten Wohnens in Rohrbeck realisiert werden kann. "Das ist auch für die Bewohner eine besondere Geschichte. Hier wird Integration wirklich vollzogen." Diese macht bei der Nachbarschaftshilfe nicht Halt. Einer engagiert sich beispielsweise bei der örtlichen Feuerwehr, ein anderer hat sich bei den Rohrbecker Fußballern um Helmut Sassse angemeldet. "Es funktioniert", sagt Bernd Kurth kurz und knapp. Er schätzt ebenfalls das gute Verhältnis. Das Gemeindewerk geht auf die Wünsche des Diakoniewerks Osterburg ein. Beispielsweise muss jeder Bewohner einen separaten Zugang zu seinem Zimmer haben. Auch die dritte Wohn-Einheit, die zum 1. September dieses Jahres von Handwerkern aus der Region auf Vordermann gebracht und renoviert wurde, wurde nach den Wünschen hergerichtet. In diesen Zimmern fühlen sich René Blatter und Wolfgang Friedrich sehr wohl.
Drei Frauen und vier Männer sind es insgesamt, die in Rohrbeck ein neues Zuhause gefunden haben. "Sie gestalten sich ihre Freizeit selbst, kochen auch selbst", ist Ellen Baum über diese Entwicklung froh.