Ehepaar etabliert Werbener Salzkirche zu einem Ausstellungszentrum mit überregionaler Ausstrahlung Ingrid und Dietrich Bahß sind die "Kultur-Macher"
Seit sieben Jahren organisiert Ingrid Bahß - maßgeblich unterstützt durch ihren Mann Dietrich - in der Werbener Salzkirche regelmäßig Ausstellungen. Gegenüber der Volksstimme ließen sie einige der Höhepunkte aus dieser Zeit Revue passieren.
Werben l "Ich habe einen Namen" lautete der Titel der ersten Ausstellung in Organisation von Ingrid Bahß in der Werbener Salzkirche im Jahr 2006. "Das war ein Start und ein Testfall. Ich konnte damals nicht einschätzen, ob es ein Interesse gibt, wie die Resonanz ausfallen wird - zumal ich mit dem Thema Wohnungslosigkeit etwas Sozial-Politisches in die Öffentlichkeit gebracht hatte. Die große Resonanz, die es damals auf die Ausstellung gab, hat mich motiviert, weitere Vorhaben in Werben auf die Beine zu stellen", sagt Ingrid Bahß.
Sieben Jahre sind seither vergangen.
Ausstellungen locken weit gereiste Gäse an
Der Interessenkreis hat sich beträchtlich erweitert. Bahß: "Es freut mich immer wieder, wenn zu den Eröffnungsfeiern Gäste aus nah und fern kommen", so Bahß. Sie will mit ihren Veranstaltungen auch etwas für den Tourismus tun. Nicht von ungefähr finden die meisten Ausstellungen in der Radelsaison statt und so seien Pedalritter entlang des Elberadwegs erfahrungsgemäß auch die häufigsten Besucher. 2007 gab es bereits zwei Kunstausstellungen in Organisation von Ingrid Bahß. Gezeigt wurde zunächst Malerei von Helmut Biedermann aus Berlin. Die zweite war eine Fotoausstellung unter dem Titel "Werben und das Biedermeier", bei der Ingrid und Dietrich Bahß gemeinsam mit Christian Fiege und Anita Bous (alle aus Köln) erstmals in Werben eigene Fotoarbeiten zeigten.
Bobrowski-Literaturfest war großer Höhepunkt
Von 2007 bis einschließlich 2013 fanden jährlich zwei bis drei Ausstellungen beziehungsweise artverwandte Veranstaltungen in der Salzkirche statt, wobei Ingrid und Dietrich Bahß eine hohe Vielfalt an Themen und Kunstformen immer wichtig war. Auch aus diesem Grund wurde und wird bei den Eröffnungsfeiern zusätzlich noch für kulturelle Umrahmung gesorgt - zum Beispiel in Form von musikalischen Darbietungen, Lesungen, gespielten Stücken und so weiter. Auch Einrichtungen wie die Werbener Schule und die Kindertagesstätte haben sich bereits mit eingebracht.
Ein besonderer Höhepunkt war aus Sicht von Ingrid Bahß die Veranstaltung "Literatur in den Gärten und Häusern der Stadt im Zeichen des dichterischen Werkes von Johannes Bobrowski" - ein dreitägiges Literaturfest im Jahr 2010 mit Lesungen, Vorträgen, einem Literaturgottesdienst, einem Literaturspaziergang, mit Konzerten und sogar einer Tanzperformance. "Eine ganze Reihe von Werbenern beteiligte sich, indem sie ihre Häuser oder Gärten für Veranstaltungen zur Verfügung stellten. Das war eine ganz tolle Erfahrung", erinnert sich Ingrid Bahß.
Erwähnenswert sind viele weitere Veranstaltungen und Ausstellungen in Organisation des Köln-Werbener Ehepaars Bahß. Zum Beispiel die Ausstellung von Heribert Ottersbach "Kafkas Zimmer" im Jahr 2011 oder auch die Fotoausstellung im Gedenken an Bernhard Rapp.
Aus Sicht von Dietrich Bahß war die Exposition "Daheim ist am schönsten" von Peer Boehm (Foto-Grafik auf der Grundlage alter Fotos) ein großer Höhepunkt. "Davon haben sich sehr viele Werbener Bürger angesprochen gefühlt, weil es in der Ausstellung auch ein Bild von Felix Wagner, dem letzten Werbener Ausklingler, gab."
Auch für 2014 hat Ingrid Bahß bereits interessante Veranstaltungen in petto. Geplant sind unter anderem ein Konzert mit Thomas Stein und Edgar Kraul, eine Ausstellung von Gudrun Poetzsch aus Bad Doberan, eine Ausstellungseröffnung mit Performance und Konzert von Daniel Penschuck und Partner aus Oldenburg sowie eine Buchvorstellung, in der der junge Dichter Jan Wagner im Mittelpunkt steht. "Diese Buchvorstellung ist mir eine besondere Herzenangelegenheit", verrät Ingrid Bahß.
Verbunden war und ist die Organisation der Veranstaltungen mit besonderen Herausforderungen - zum Beispiel finanzieller Art. Dazu mehr in einer der nächsten Volksstimme-Ausgaben.