Unterhaltungsverband Seege-Aland feierte sein 20-jähriges Bestehen / Feierstunde in Iden Limmer: "Schöne Kulturlandschaft mit unserer Arbeit erhalten"
Seehausen (apu) l Wenn es ihn nicht gäbe, stände wohl fast der gesamte Norden des Landkreises Stendal zumindest zeitweise unter Wasser. Die Rede ist vom Unterhaltungsverband Seege-Aland mit Sitz in Seehausen. Der Verband wurde in diesem Jahr bereits 20 Jahre alt. Aus diesem Anlass fand kürzlich eine Feierstunde in Iden statt.
"Der Unterhaltungsverband Seege-Aland wurde am 23. April 1992 anlässlich seiner ersten Mitgliederversammlung, zu der die damalige Landesregierung eingeladen hatte, gegründet. Die heutige Jubiläumsveranstaltung soll vor allem die in all den Jahren vorwiegend ehrenamtlich geprägte Arbeit des Vereins würdigen, denn ohne diese verantwortungsvolle Tätigkeit vieler heute hier anwesender Personen wäre diese gesetzliche Aufgabe nicht erfüllbar", sagte der Verbandsvorsteher Siegfried Limmer in seinem Rückblick.
Das Land, so der Verbandsvorsteher weiter, hatte seinerzeit alle Kommunen und alle von der Grundsteuer befreiten Einrichtungen zur Mitgliedschaft im Unterhaltungsverbänden gesetzlich verpflichtet. Diese Maßnahme sei insbesondere für das Gebiet des heutigen UHV Seege-Aland von Bedeutung gewesen, da seit 1990 die Gewässerunterhaltung größtenteils nicht mehr durchgeführt worden sei. Der Verband umfasst die Einzugsgebiete von Biese, Aland, Seege und Zehrengraben. Zum Zeitpunkt der Gründung gehörten 46 Gemeinden und sechs sonstige Mitglieder zum Verband. Organe waren der Verbandsausschuss (dem seinerzeit Walter Gadau, Arnfried Beyer, Otto Gramoll, Lothar Blume, Anke Meißner, Karlheinz Kallmeter, Horst Sandmann, Paul Wolf und Rolf Schulz angehörten) und der Vorstand. Limmer bedankte sich für die hohe Einsatzbereitschaft der ehrenamtlichen Mitglieder und deren sachkundige Mitarbeit. Das habe dazu geführt, dass alle Aufgaben bei geringen Personalkosten zu erfüllen waren und sind. "Besonders würdigen möchte ich den Einsatz unseres ersten Verbandsvorstehers, Gustav-Adolf Boß, der von April bis September 1992 allein die Verwaltunsgsaufgabe bewältigte. Ohne finanzielle Grundlage bestritt er die ersten Verwaltungsangelegenheiten aus eigener Tasche", hob Limmer hervor.
Der Vorstand übertrug die Verantwortung bald auf breitere Schultern. Udo Seidel wurde im September 1992 als Geschäftsführer des Verbandes und Regina Stürzebecher als Verwaltungsangestellte eingestellt. Stürzebecher ist bis heute Verwaltungsangestellte, und im Herbst 2010 löste Klaus-Peter Meißner Seidel als Geschäftführer ab, der in den Vorruhestand ging. Limmer bedankte sich ausdrücklich bei Seidel und Stürzebecher für die ständige Einsatzbereitschaft und korrekte Geschäfts- und Haushaltsführung.
Wie der Verbandsvorsteher weiter ausführte, hat der UHV Seege-Aland insgesamt 1596 Kilometer Gewässer 2. Ordnung auf rund 70000 Hektar zu pflegen. "Damit haben wir die höchste Gewässerdichte in Sachsen-Anhalt und damit auch den höchsten Unterhaltungsaufwand zu erbringen."
Wie Limmer weiter ausführte, gebe es nur wenige natürliche Fließgewässer im Verantwortungsbereich des Unterhaltungsverbandes. Dazu gehörten beispielsweise der Tauber-Aland und der Zehrengraben. "Alle weiteren Entwässungsgräben wurden von Menschen geschaffen. So entstand über viele Generationen eine schöne und erhaltenswerte Kulturlandschaft, die wir mit unserer Arbeit erhalten wollen."
Im Anschluss an die Rede Limmers bedankte sich UHV-Geschäftsführer Klaus-Peter Meißner mit herzlichen Worten und einem Präsent bei Siegfried Limmer für dessen jahrelanges ehrenamtliches Engagement für den Verband. Limmer war von 1992 an stellvertretender Verbandsvorsteher und ist seit 2010 Vorsteher. Ein Vortrag des Flussbereichsleiters Osterburg des Landesbetriebs für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft über das Hochwassergeschehen in der Elbe-Aland-Region bildete den Abschluss.