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Vorstand des Kreisseniorenrates tagte im Jenny-Marx-Pflegeheim Neue Heimleiterin regt Treffen aller Beteiligten an

Von Corinne Plaga 26.08.2011, 04:35

Stendal. "Heute müssen wir wegen der deutschen Bürokratie kurzfristig zusammenkommen", sagte Dr. Manfred Kessel, Vorsitzender des Kreisseniorenrats gestern vorab. Eigentlich wurde die neue Satzung bereits im Januar beschlossen, doch das Amtsgericht erklärte diese für nichtig, wie Kessel den Mitgliedern mitteilte. Und das nur aufgrund der Sitzungsladungen, die einen Tag zu spät verschickt worden seien. "Der Inhalt hat sich nicht geändert, aber das Gericht achtet streng auf die Fristen", so Kessel. So wurde kurzerhand die neue Satzung abermals einstimmig per Handzeichen beschlossen.

Dass der Kreisseniorenrat seine Sitzung gestern im Jenny-Marx-Pflegeheim in Stendal abhielt, hatte einen besonderen Grund: Seit Mai gibt es eine neue Heimleitung – Patricia Harpein (58) ist die neue Chefin und stellte sich den Mitgliedern vor. Sie habe seit über 20 Jahren Erfahrungen als Heimleiterin und war 14 Jahre für Einrichtungen in Niedersachsen tätig. Nun freue sie sich auf die Arbeit in Stendal. "Die Gegend hier ist wunderschön. Ich war kürzlich in Havelberg und war begeistert", so Harpein. 211 Plätze hat das Heim insgesamt, die Belegung liegt zwischen 190 und 195, berichtete die Leiterin. "Viele kommen zur Kurzzeitpflege zu uns, weil es kostengünstiger ist als anderswo." Mit dem Umbau sei sie soweit zufrieden, nur plane sie bereits die Gestaltung eines "Demenzgartens" im Außenbereich. Die Stadt als Besitzer der Immobilie sei bereits aufgeschlossen. Jetzt müsse man Möglichkeiten der Umgestaltung ermitteln. Der Garten soll eigens für die demenzkranken Pflegebedürftigen entstehen. Derzeit werde am Aufbau eines Demenzbereichs gearbeitet, Fachkräfte sollen qualifiziert werden.

Gut fände sie es zudem, dass im Jenny-Marx-Heim hauptsächlich Vollzeitkräfte arbeiten würden. "Mir ist immer schon wichtig gewesen, mit den Menschen wie in einer Familie zusammenzuarbeiten", erklärte Harpain. Derzeit gibt es drei Auszubildende zum Altenpfleger in der Einrichtung. "Eine gute Bezahlung ist wichtig für die Arbeit", befand die Heimleiterin.

Sie regte an, regelmäßige Treffen des Kreisseniorenrats, des Landkreises, der Stadt, der Krankenhäuser und anderer Beteiligter des Pflegebereichs ins Leben zu rufen, um Probleme auf den Tisch zu bringen. "So kenne ich das von meiner vorherigen Arbeitsstelle und dadurch konnten wir viele Probleme ansprechen und lösen." Dr. Manfred Kessel sagte, es habe in den 90ern schon Kreispflegekonferenzen gegeben, aber die seien irgendwann "eingeschlafen". In diesem Jahr habe man sich aufgrund der Gemeindegebietsreform zunächst neu konstituieren müssen.

"Wichtig ist mir, dass wir die Krankenhäuser einbeziehen", so Harpain. Denn im Umgang mit Demenzkranken gebe es Defizite, über die man sprechen müsse. Kessel meinte, es habe bereits Versuche gegeben, Pflegepersonal und Heimleitung an einen Tisch zu holen. Man will sich im kommenden Jahr um ein Treffen bemühen.

Auf einem Rundgang durch das Heimgebäude ließen sich die Ausschussmitglieder abschließend die Arbeit erläutern.