Investition Neues Glocken-Joch
Die Kirchengemeinde Gagel ist froh und stolz zugleich. Mit der Restauration der Glockenaufhängung stemmte sie eine wichtige Aufgabe.
Gagel l Ein großer Wunsch der Kirchengemeinde Gagel ging in Erfüllung: Die Aufhängung der Bronzeglocken in der Maria-Magdalena-Kirche samt Klöppelanlage wurde restauriert. Die größte Hürde, die die Verantwortlichen dabei meistern mussten, war das Aufbringen der dafür notwendigen Gelder. Die Kosten schlugen mit einer Gesamtsumme von rund 15 000 Euro zu Buche. „Wir sind immer davon ausgegangen, dass wir noch einen Kredit aufnehmen müssen“, sagte Kirchenratsälteste Cornelia Born. Das hat sich jedoch glücklicherweise erledigt.
Denn die finanziellen Mittel sind zusammen. Kürzlich schlossen die Kirchengemeinde und das Unternehmen Windpark Gagel einen entsprechenden Sponsorenvertrag, der der Kirche einen Betrag von rund 4000 Euro zusichert. „Darüber sind wir sehr froh“, ist auch Irmgard Heu, ebenfalls Kirchenälteste, erleichtert und erfreut zugleich. Schließlich war genannte Summe noch offen, die Aufnahme einer Hypothek war schon fast besiegelt.
„Wir möchten uns bei allen bedanken, die uns bei dieser Aufgabe unterstützten.“ Cornelia Born und Irmgard Heu denken dabei speziell an eine im Ort durchgeführte Spendensammlung für die im Herbst über die Bühne gegangene Restaurierung der Glockenanlage.
Die ist nun wieder instandgesetzt. „Bereits vor etwa drei Jahren mussten wir die kleine Glocke abstellen“, blickte Cornelia Born zurück. Auch beim Joch des größeren Klangkörpers waren die Schäden immens. So setzte sich die zum Kirchspiel Kossebau gehörende Kirchengemeinde Gagel zum Ziel, die Glockenanlage zu erneuern. „Das sollte noch im vorigen Jahr passieren“, so Irmgard Heu. Ein besonderes Datum gab den Verantwortlichen dazu die erforderliche Motivation: Denn die große Glocke stammt aus dem Jahr 1516, wurde also vor 500 Jahren gegossen. Vom Magdeburger Glockengießer Klaus Backmeister. Im Zeitraum von 1479 bis 1523 stellte er etwa 30 Glocken her, die vornehmlich für Gemeinden in der Region Magdeburg und der Altmark entstanden.
Und so rückten im September und Oktober Fachfirmen in Gagel an. Zuerst die Zimmerer, die auch den Glockenstuhlfußboden erneuerten. Das Jochwerk entstand aus Eichenholz, die Klöppel wurden nach altem Vorbild (auch mit Leder) angefertigt. Die Läuteanlage wurde mit Lineartechnik versehen. Und das Ergebnis könne sich nicht nur sehen, sondern auch hören lassen, sind sich die beiden Damen einig. Die beiden Glocken klingen nun viel wärmer, einfach besser.
Anfang November fand das Glockenfest in Gagel statt, zu dem die Kirchengemeinde und Pfarrer Matthias Kruppke einluden.