Ministerpräsident Reiner Haseloff besucht Sozialtherapeutisches Zentrum Gut Priemern Neues Leben zieht ins alte Forsthaus ein
Im Rahmen seiner Rundreise durch den Landkreis Stendal besuchte gestern Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff auch das Sozialtherapeutische Zentrum Gut Priemern. Hier besichtigte der CDU-Politiker auch das einstige Forsthaus Priemern, wo eine neue Wohnstätte für seelisch beeinträchtige Jugendliche entsteht.
Priemern l Anlass des Besuches im Gut Priemern war das 15-jährige Bestehen der Einrichtung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Empfangen wurde der Landesvater Reiner Haseloff vom Geschäftsführer des Sozialtherapeutischen Zentrums Gut Priemern, Uwe Lenz, dessen Stellvertreter Christoph Lenz sowie Kay Richard Landwers, Enkel des letzten Gutseigentümers. Letzterer ist unter anderem Eigentümer großer Waldflächen in der Region und hat vom Land auch das Forsthaus Priemern zurückerworben. Er vermietet die Immobilie für den neuen Nutzungszweck.
Neue Perspektiven für benachteiligte Jugendliche
Uwe Lenz machte zunächst einige Ausführungen zur Arbeit des sozialtherapeutischen Zentrums, das seit 1997 Hilfe und Unterstützung für Menschen in schwierigen Lebenslagen leistet. In der Einrichtung erhalten Menschen mit Suchterkrankungen sowie Kinder und Jugendliche mit seelischen Beeinträchtigungen und schwierigem sozialen Hintergrund lebenspraktische Hilfen. Sie werden auf ein selbständiges Leben vorbereitet. "Der Bedarf derartiger Wohn- und Betreuungsplätze, insbesondere für Jugendliche, ist sehr groß. Darum haben wir uns entschieden, dieses Angebot zu erweitern", so Uwe Lenz.
Eröffnungsfeier ist bereits für Ende November geplant
Im ehemaligen Forsthaus Priemern entsteht eine neue Kleinstwohngruppe. Die Umbauarbeiten an dem Gebäude sind schon weit voran geschritten. Es entstehen fünf Plätze für Jugendliche beziehungsweise für Kinder. Sie werden von sechs bis sieben Vollzeitbeschäftigten betreut. Bereits am 29. November soll die Einweihung gefeiert werden.Wie Lenz auf Nachfrage von Haseloff ausführte, umfasse das Einzugsgebiet das gesamte Bundesgbiet. Zum Forsthaus gehöre ein 9000 Hektar großes Grundstück, das mit genutzt werden kann - beispielsweise für gärtnerische Aktivitäten und Kleintierhaltung. Für den Umbau des Forsthauses für den neuen Zweck spricht auch die Möglichkeit der Nutzung des angrenzenden Waldes. Für die Sanierung und den Umbau des Hauses werden insgesamt 362000 Euro investiert. 127000 Euro kommen vom neuen Hilfswerk. Der Rest wird über Kredite und Fördermittel des Landes aufgebracht. Die künftige Leiterin der Einrichtung wird Ramona Lenz sein.
Landesvater genießt Leibspeise Friedrichs des Großen
Nach der Besichtigung des ehemaligen Forsthauses ging es weiter zum Gut Priemern, dem Herzstück des sozialtherapeutischen Zentrums. Dort wurde Haseloff zunächst zu einem Mittagessen eingeladen, das im alten, urigen Speicher des Gutes eingenommen wurde. Dort gab es extra für den Ehrengast- aus eigener Produktion des Gutes - unter anderem Altmärkische Hochzeitssuppe und Mettgefülltes Filet, geräuchert und gepökelt. Wie Uwe Lenz ausführte, sei dies die Lieblingsspeise von Friedrich dem Großen gewesen. Haseloff und seine Begleiter ließen es sich gemeinsam mit den Gastgebern gut schmecken. Anschließend nahm sich der Ministerpräsident viel Zeit für eine ausgiebige Besichtigung der Gutsanlage und zeigte sich außerordentlich angetan.