Stimmungsvolle Weiberfastnacht-Party ging in der Lindensporthalle über die Bühne Osterburger Frauen außer Rand und Band
Frauen aus Osterburg und Umgebung feierten am Donnerstag Weiberfastnacht. Eine besonders ausgelassene Sause ging in der Lindensporthalle über die Bühne.
Osterburg l Es war ein höllisches Spektakel, das die teuflischen Weiber um Meike Petzholz am Donnerstagabend in der Lindensporthalle angestiftet hatten. Wie in allen vom Fasching betroffenen Regionen der Republik traf sich auch in Osterburg das schöne Geschlecht zur Weiberfastnacht. "Die Halle ist nahezu ausverkauft", stellte Meike Petzholz gegenüber der Volksstimme zufrieden fest. Die Tontechnik lag wie bei den vorangegangenen Faschingsveranstaltungen bei Guido Lenzner. Zigeunerinnen, Hexen, Piratenbräute, Leopardenmädchen, Teufelinnen, Spinnen, die in ihren Netzen lauerten, Indianersquaws und viele Fantasiegestalten geben sich ein Stelldichein. "Der Schlips muss ab, da hilft kein Klagen, die Weiber haben heut das Sagen", hatte Prinzessin Katrin von Heller und Cent verkündet. Schon um 11.11 Uhr waren die Närrinnen in der Stadtverwaltung erschienen und hatten Bürgermeister Nico Schulz von der Krawatte befreit. Und am Abend musste Sebastian Busse auf die Bühne, wo ihm die Prinzessin eigenhändig den Schlips abschnitt.
In der Lindensporthalle ging von Anfang an die Post richtig ab! Hatten die Gardetänzerinnen quasi das Startsignal gegeben, so setzten die neu formierten Biesemäuschen mit einem Tanz nach der Musik von Boney M. den Schwung fort. Dann erschien "Nachtschwester Röschen" alias Ingeburg Mikulla mit ihren Erlebnissen auf der Männerstation: "Die ganze Nacht muss ich wetzen, um die Männer auf die Schüssel zu setzen." Aber sie verteile auch Gute-Nacht-Küsse gegen Frustration. Und: "Beim Waschen lässt man sich gern mal überraschen!"
Hei, wie dann die Röcke flogen! Mit einem Can-Can überraschten die "Polkerner Hügelzicken" das Publikum, das daraufhin ganz aus dem Häuschen geriet und nach einer Zugabe rief. "Die Polkerner hatten schon einmal die Osterburger Weiberfastnacht unterstützt, hatten dann einige Jahre pausiert, und es freut mich, dass sie nun wieder da sind", informierte Petzholz das Publikum und spendierte ihnen einen Orden der diesjährigen Karnevalssaison. Anekdoten seiner Ehe, gewürzt mit deftigen Schoten, streute der "Penner" (Bettina Gude) aus der Bütt unter das närrische Publikum. Dessen Holde versprach sich einen vergnüglichen Badeabend und streute Waschpulver in die Wanne: "Persil, Persil, gleich beginnt das Liebesspiel!" Doch ihr Oller hatte keine Lust und griff zum Scheuermittel: "Ata Ata, in die Kneipe geht der Vata!" Und dergleichen Scherze mehr - die Weiber bogen sich vor Lachen.
Viel Beifall bekamen auch die Discospatzen für ihre Tänze. Die sehr schwungvoll getanzte Reminiszenz an Michael Jackson brachte die Mädels etwas außer Puste, dennoch waren sie zu einer Zugabe bereit. Dann kam mit schmelzendem "Ti amo" Howard Carpendale in die Halle und bekam auf Plakate geschriebene Heiratsangebote; unter der Perücke steckte Uwe Ganser. Fünf junge Frauen "in black and red" waren in seiner Begleitung. Auch er kam nicht ohne Zugabe davon. Und es regnete Karnevalsorden. Eine weitere Playback-Vorstellung gab der Goldbecker Bürgermeister Torsten Dobberkau als "Tickie Mause" mit Titeln, die sich das Publikum wünschen konnte und die der DJ "rein zufällig" dabei hatte. Und schon ging die Party in den Tanz über, der später die Weiberfastnacht beschloss.