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Einwohner aus Osterburg und Umgebung waren am Sonnabend im Kreismuseum zu Gast. Von Frank Schmarsow Ostermarkt: Hunderte stöbern in den Angeboten

02.04.2013, 01:20

Die 22. Auflage des Osterburger Ostermarktes avancierte am Sonnabend zum gewohnten Besuchermagneten. Bereits in den Vormittagsstunden strömten hunderte Leute durch die Räume und über den Hof des Kreismuseums.

Osterburg l Insgesamt 33 Stände hatte Museumschef Frank Hoche registriert, darunter sechs "Neulinge" wie die Osterburgerin Ursula Virchow, die die Ostermärkte bisher nur als Besucherin kannte und nun mit umhäkelten Ostereiern Händleratmosphäre schnuppern wollte, und Gabriele Kresse aus Seehausen, die sich unlängst mit "Gabis mobiler Floristik" selbstständig gemacht hatte. "Ich finde den Ostermarkt hier interessant", sagte sie der Volksstimme.

Schon vor dem Museum - zum Glück schneite oder regnete es nicht - wurde man auf einen Stand mit Edelsteinarbeiten, diversen Glaswaren, Natursalzen, Essig und Ölen aufmerksam. Veronika Kretzig aus Karstädt in der Prignitz war bereits zum fünften Mal hier. Daneben verkauften junge Polen Süßigkeiten, Wurstwaren und Käse. Museumsmitarbeiterin Simone Techel bot Osterburger Osterwasser und Orgelkirschwein an - letzteren zugunsten der Rekonstruktion der Buchholz-Orgel in der Nicolaikirche. Den gab es auch am Stand des Orgelfördervereins, dazu Informationen über dessen Ziele und die Termine der nächsten Benefizkonzerte.

Schüler der Klassen 8 d und 10 b des Markgraf-Albrecht-Gymnasiums verkauften Kuchen, um die Klassenkassen aufzubessern. 25 bis 30 Kuchen, selbst oder mit mütterlicher Unterstützung gebacken, hätten sie im Angebot, sagte Lukas Bergmann aus der 10 b. "Wir sparen für eine Klassenfahrt und das Abifest." Kleine Besucher konnten bei Irene Mertens, die vor Jahren die Ostermärkte im Museum initiiert hatte, Filzarbeiten herstellen; sie hatte ihre Schwester Erika Tausch an ihrer Seite, die auf sorbische Art verzierte Ostereier anbot. Emsig drehte sich das Spinnrad der Arneburgerin Diana Sippert; sie verspann Wolle der eigenen Schafe. Sie und ihr Mann Karsten verkauften außer Wolle handgemachte Seifen und Spezialitäten für das Wannenbad: Pralinen und Törtchen.

Nach zwei Jahren Osterburger Ostermarktabstinenz war Astrid Reichardt aus Berge mit ihren getöpferten Drachen, Pferden, Schildkröten und anderem Getier sowie allerlei Gebrauchskeramik ins Museum gekommen. Bernd Kallien aus Perleberg erstand bei ihr ein getöpfertes Vogelfutterhäuschen. "Ostermärkte sind für mich immer interessant", sagte er. "Sie haben eine lange Tradition. Schade, dass es in unserer Region kaum so etwas gibt.

Seit 2007 kommen Petra und Klaus Lehr mit gebatikten Eiern in die Biesestadt. Zum 17. Mal waren Margitta Mattern und Bärbel Voigt aus Birkholz bei Tangerhütte mit Handarbeiten aus Wolle vor Ort - Socken aus Schafwolle, kleine Teddys aus Acrylwolle und vieles andere. Von Armstulpen, Geldhunden und Schals bis Zwiebelsäckchen - ein breites Spektrum, auch, was die Farben betraf. Die Osterburgerin Erika Bukowski, ebenfalls Stammhändlerin, bot Bilder, Bastelarbeiten und Marmeladen an. Hannelore Püschel aus Havelberg hatte ebenfalls Fruchtaufstriche mitgebracht - 70 Sorten, vom Sirup über Gelee bis zur Konfitüre. Man konnte probieren, zum Beispiel Pflaume/Holunder, Ananas mit Ingwer, Kirschgelee mit Mahonie oder Kartoffelmarmelade. "Ich komme gern hierher und freue mich immer, wenn ich eingeladen werde", sagte sie.

Außergewöhnlich war auch das Angebot von Michael und Christine Kresse aus Kehnert: Alte Spiele aus Holz wie Poch, Deutsches Roulette, für kleinere Kinder Kreisel mit Peitsche und viele andere fanden das Interesse der Besucher. An anderen Ständen zeigte man altes Leinen, zu Tischdecken, -läufern und -bändern verarbeitet, Schmuck aus allerlei Natursteinen und vieles andere. Kinder konnten basteln, malen, drucken, stempeln und sich auf dem Hof an der Seildrehmaschine mit Unterstützung von Museumsmitarbeiter Detlef Preetz Springseile drehen.

Michael Schulz verkaufte unterm Zelt Königsmet und süffige Obstweine wie Wildrose, Koboldfeuer und Drachenglut. Innerlich erwärmte man sich bei ihm mit Heißem Apfel und Erdbeerglühwein. Am Imbissstand einer benachbarten Fleischerei konnten die Besucher ihren Hunger mit Bratwürsten, Buletten, Geschnetzeltem und Hochzeitssuppe stillen.

Für musikalische Unterhaltung sorgten am Vormittag ein Quintett der Osterburger Blasmusikanten und am Nachmittag die Sängerinnen und Sänger des Gemischten Chores Osterburg.