Hunderte Bäume für die Gethlinger

Gethlingen l Es sind nicht nur so ein paar Bäume am Straßenrand. Was das Land Sachsen-Anhalt in den vergangenen Tagen neben der Ortslage Gethlingen pflanzen ließ, liest sich recht stattlich. So führt Manfred Krüger, der Leiter der Landesstraßenbaubehörde Nord, auf, dass allein 63 straßenbegleitende Winterlinden ihren Platz in der Erde fanden. Dazu lässt das Land Gehölzpflanzungen in drei Teilflächen mit einer Größe von insgesamt 1,4 Hektar anlegen. 1200 Sträucher werden darin gepflanzt, darunter zum Beispiel Pfaffenhütchen, Hartriegel und Hasel. 23 Heistern (Feldahorn, Ulmen) stehen auf dem Plan, außerdem 19 Hochstämme, ganz genau Winterlinden und Stieleichen. Die Flächen zwischen Gethlingen und der neuen Umgehungsstraße sind zum Teil eingezäunt, „aufgrund der Wilddichte“, erklärt Krüger.

Etliche Pflanzungen wurden schon realisiert, der Vorbeifahrende nimmt vor allem die Winterlinden und Greifvögel-Ansitze am Straßenrand wahr – und die Zäune, die vorher nicht da waren. Die Maßnahme soll in den nächsten drei Jahren abgeschlossen werden, Krüger spricht von einer „Fertigstellungs- und Entwicklungspflege bis Ende 2019“. Das kostet: 61 300 Euro.

Die Bepflanzung beruht auf Grundlage des Planfeststellungsbeschlusses vom 20. November 2010. „Die Umsetzung dieser erfolgt zur Kompensation des Eingriffs durch das Bauvorhaben“, so Krüger.

Auf dieses Bauvorhaben, die Umgehungsstraße, hatten die Gethlinger viele Jahre gewartet. Die Laster vor allem gen Zellstoffwerk rollten quer durch ihren kleinen Ort. Das verursachte gehörigen Lärm und die Dorfstraße wurde sehr stark in Mitleidenschaft gezogen. Um ihrem Unmut mehr Ausdruck zu verleihen, pflanzten die Gethlinger in medienwirksamen Protestaktionen gar „Stiefmütterchen“ und „Vergissmeinnicht“ in die Schlaglöcher der Straße. Mit Erfolg. Die Umgehungsstraße kam, eine neue Dorfstraße – und jetzt noch Begrünung.