Stellplätze Arneburg-Goldbeck will Wohnmobile anlocken
Stellplätze gesucht: Die Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck geht auf Tuchfühlung mit der Wohnmobil- und Caravanbranche.
Werben/Arneburg l „Wir wollen in diese Reiseführer“, sagt Arneburg-Goldbecks Verbandsgemeindebürgermeister René Schernikau. Mit einem Wohnmobil-Stellplatz kann das schneller gehen als man denkt, aber ausgewiesene Wohnmobil-Plätze sind in der Kommune bis dato Fehlanzeige. Wohnmobil und Caravan können auf dem Werbener oder dem Campingplatz Wischer einchecken, aber das ist noch mal etwas anderes. Wohnmobil- und Caravanfahrer sind (jeweils) auch eine eigene Szene. Sie suchen den ganz besonderen Stellplatz mit ganz besonderen Kriterien. Sehenswürdigkeiten, Gastronomie und Einkaufsmöglichkeiten sollten in zehn Fußminuten erreichbar sein – man mag es zentral. Deswegen war der Salzwedeler Rechtsanwalt Thomas Wnuck hellauf begeistert, als ihm das Werbener Domänegelände vorgestellt wurde. Werbens Bürgermeister Bernd Schulze (parteilos) berichtete von der Idee, die marode Scheune abreißen zu lassen, um dort Stellflächen zu errichten. Als Parkplatz im Allgemeinen (und im Besonderen für die Biedermeier-Märkte) und warum nicht auch gesondert für Wohnmobil und vielleicht auch Caravan-Fahrer (Auto mit Wohnanhänger). „Der Platz ist dafür genau richtig, unterhalb dieser schönen Kirche, toll“, sagt Wnuck, der Schernikau „über drei Ecken“ kennt und selbst seit rund 20 Jahren Wohnwagen-Besitzer ist. Weil er vor zwei Jahren in Salzwedel einen Platz forcierte, was im Stadtrat leider nicht durchgegangen sei, stehe er sehr gut in der Materie.
Das Urteil etwa über die „Zirkus-Festwiese“ vorm Werbener Freibad war schnell gefällt: Zu dezentral trotz Freibad und wegen des Außenbereichs vermutlich auch schwierig zu ertüchtigen. Nein, Wohnmobilfahrer wollen etwas von den Orten sehen, aussteigen und losgehen. Die Runde fuhr auch nach Arneburg, wo das Areal zwischen dem Restaurant „Hafenblick“ und Elbe von Wnuck als „1a“ bewertet wurde. „Es ist Überflutungsgebiet, was die Errichtung schwieriger, aber nicht unmöglich macht“, so Wnuck, der die Beratung unter einem Freundschaftsdienst verbuchte. Dass der Bereich geeignet ist, sah man allein daran, dass schon Wohnmobile dastanden. „Aus dieser Grauzone wollen wir sie herausholen“, sagt auch Schernikau. Um schnell etwas auf die Beine zu stellen, werden erst mal provisorisch Plätze an der Fährstraße ausgewiesen. Dort, wo der Ponton liegt, und auf dem Parkplatz an der früheren Gaststätte. Für die Dauer sollen die anderen beiden Standorte abgeklopft werden. Wäre es dort machbar? Erlaubt? Von allen gewünscht? „Ich werde auch die anderen Bürgermeister noch fragen, ob sie bei sich eine geeignete Fläche sehen“, so Schernikau.
Das hat die Verbandsgemeinde Seehausen längst hinter sich. Am Umfluter – mitten in der Stadt – können Wohnmobile und Caravane schon seit 2003 stehen. „Es sind von Jahr zu Jahr mehr geworden“, sagt Bürgermeister Detlef Neumann (parteilos). Für die bessere Abwicklung sollen in Bälde elektrische Stromsäulen aufgestellt werden, an denen man sich eine Steckdose freischalten kann. Im Gästebuch des Tourismusbüros stehen öfter Einträge, die den Platz loben. Weil man dort ungezwungen stehen kann, „und nicht alles gepflastert ist“.