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Filmstadt Baupläne mit Zukunft im Jugendfilmcamp

Das ehemalige örtliche Ferienlager soll zur Filmstadt Arendsee werden. Die Planung läuft an.

Von Helga Räßler 22.08.2018, 15:01

Arendsee l Ein erster Planungsentwurf liegt vor für einen lichtdurchfluteten Bau aus Holz, Stahl und Glas. Die Bäume im ehemaligen örtlichen Ferienlager, seit drei Jahren Arendseer Jugendfilmcamp, sollen integriert werden. „In dem Bau wollen wir Unterkünfte unserer Teilnehmer und Dozenten, Film- und Tonstudios und Kino etablieren“, erklärte Filmcampinitiator und YouVista-UG-Chef (Träger des Camps) Norman Schenk. Zudem sollen zusätzlich barrierefreie Unterkünfte entstehen. „Dazu wollen wir das Land am Hang hinzukaufen“, kündigte er an und wies auf das Areal, das sich ans Camp anschließt.

Derzeit werde für Workshops und für das neue Starter-Filmcamp für Kinder zwischen 12 und 15 Jahren das Integrationsdorf nebenan genutzt. Dort solle dann ab Herbst auch das Educations-Camp laufen, in dem man sich der filmischen Projektarbeit mit Schulklassen und Behindertengruppen widmen wolle. Diese Art der Nachwuchsbildung und -förderung werde immer bekannter im Land und über Deutschland hinaus.

Norman Schenk stellte das anspruchsvolle Zukunftsvorhaben zusammen mit Uwe Walter als Fördervereinsvorsitzendem Filmstadt, seinem Stellvertreter Giovanni Zeitz und weiteren Akteuren in einem Ortstermin dem Europaabgeordneten Arne Lietz vor. „Wir sollten weiter ein Netzwerk knüpfen, uns eine stärkere Lobby in Land, Bund und in der EU aufbauen sowie Fördertöpfe ausfindig machen“, kündigte Schenk an.

Aber vor allem anderen müsse auf dem Areal Baurecht geschaffen werden, machte Uwe Walter klar. Er sitzt auch im Arendseer Stadtrat, der in diesem Jahr den bisherigen Pachtvertrag zur Nutzung des kommunalen Grundstücks in einen auf 60 Jahre abgeschlossenen Erbbaupachtvertrag umwandelte.

„Wir müssen nun die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes forcieren“, so Walter. Und dazu sei es außerdem dringend nötig, ein schlüssiges Finanzkonzept aufzustellen. „Wir müssen wissen, wie viel es kosten wird, und dann parallel Förderanträge an Land, Bund und die EU sowie andere in Frage kommende Institutionen stellen“, sagte er.

Zwar sei der Vater eines Teilnehmers am Camp schon mit der Aufspürung verschiedener Fördermöglichkeiten beauftragt, aber ehrenamtlich sei diese Planungs- und Finanzierungsarbeit wohl kaum noch zu leisten, schätzte Norman Schenk ein.

Mit seinen Mitstreitern habe er schon über Trägermodelle diskutiert. Die gemeinnützige YouVista UG, der Förderverein oder eine Genossenschaft waren dabei auf der Ideenliste. Bei Letzterem könnten sich auch Arendseer mit einbringen, sowohl in die Finanzierung als auch in die Planung und Ausführung. Die Stadt sei unerlässlicher Partner. Üer weitere Partner müsse nachgedacht werden. Bisher sei die ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Marina Kermer Schirmherrin gewesen.

„Jetzt sind wir auf der Suche nach einem Nachfolger als Schirmherr, vielleicht sogar an der Landesspitze“, sagte Schenk. Als Paten seien als „Promis“ die Schauspieler Tom Wlaschiha, Jörg Schüttauf und Claudia Schmutzler mit im Boot.

Aber im Moment liege das Hauptaugenmerk auf dem laufenden Jugendfilmcamp. „Wir werden am Ende dieses Jahr rund 600 Teilnehmer haben“, zog Schenk ein Vorab-Resümee. Er verglich diese Zahl mit der vom Anfang des Filmcamps. „Damals sind wir im Campingkino mit 100 Jugendlichen gestartet, im zweiten Jahr waren es mehr als doppelt so viele“, erinnerte er sich.

Weil das Interesse stieg und die Kapazität des alten DDR-Kinos sprengte, ging es 2015 im Ferienlager der Kommune weiter. „Von Jahr zu Jahr ist die Qualität der Kurzfilme, die die Teilnehmer in jeweils einer Woche produzieren, besser“, so Schenk. Das werde sich auch am 8. September beim 5. Arendseeer Filmfestival im Integrationsdorf zeigen. Davon sei er überzeugt.