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Berufsvorbereitung Blume oder Bagger? Salzwedeler Achtklässler durften sich ausprobieren

Die Salzwedeler Jeetzeschüler haben sich auf eine besondere Art mit der Berufswelt befasst. Dabei konnten sie verschiedene Jobs ausprobieren.

Von Jörg Schulze 04.04.2025, 08:00
Ron Heiden (von links) und Henning Coßbau gestalteten unter Anleitung von Werner Jeberin kleine Gestecke.
Ron Heiden (von links) und Henning Coßbau gestalteten unter Anleitung von Werner Jeberin kleine Gestecke. Foto: Jörg Schulze

Salzwedel. - Die Anspannung war Ron Heiden deutlich anzusehen. Aus gutem Grund. Schließlich bediente der Schüler der 8. Klasse erstmals selbst einen Bagger und erlebte so, wieviel Kraft in so einer Baumaschine steckt. Immerhin bewegte er mit einer kleinen Handbewegung die stolze Last von einer Tonne.

Fachlich begleitet wurde der Jugendliche dabei von Max Thaute, Mitarbeiter der Salzwedeler Firma Bauservice Altmark. Das Unternehmen mit Sitz im ehemaligen Lokschuppen nutzte die Woche der Orientierung auf handwerkliche Berufe, um in der Jeetzeschule Salzwedel den Beruf des Baugeräteführers vorzustellen. Einen Azubi pro Jahr könne das Unternehmen einstellen, sagte er.

Vielfältige Ausbildung

„Die dreijährige Ausbildung ist sehr vielfältig“, versicherte Max Thaute. Neben dem Umgang mit Baggern steht das Führen anderer Geräte wie Lkw und Traktoren auf dem Ausbildungsplan. Dass der Job nicht nur ausschließlich für Jungen geeignet ist, stellten übrigens die Mädchen der Jeetzeschule unter Beweis.

„Bei der Bedienung von modernen Baugeräten kommt es weniger auf Kraft als auf Fingerspitzengefühl an. Und da hatten heute die Mädchen klar die Nase vorn“, lobte der Fachmann.

Deutlich kleiner als ein Bagger sind die Arbeitsmittel von Kati Matiaske. Die Fotografin bot den Mädchen und Jungen Einblicke in ihre Berufswelt.

„So eine Profikamera in der Hand zu halten, ist schon ein sehr ungewohntes Gefühl“, stellte Louis Albrecht fest. Der Schüler fotografiert zwar sehr gerne, meist jedoch mit dem Handy. Die beiden Models Emma Rodäbel und Hedi Schuhl gekonnt in Szene zu setzen, gelang dem Achtklässler jedenfalls schon sehr gut.

Die Neugier wecken

Dass der Umgang mit Blumen und natürlichen Materialien für Mädchen und Jungen ein sehr schöner Beruf ist, stellte Florist Werner Jeberin unter Beweis. Unter seiner Anleitung konnten die Schüler ihrer Kreativität beim Gestalten von Gestecken freien Lauf lassen. „Eigentlich mag ich eher den Umgang mit Maschinen. Aber Spaß hat der Ausflug in die Floristik durchaus gemacht“, versicherte Henning Coßbau.

Und genau darum geht es in der Woche der handwerklichen Berufe in der Jeetzeschule. „Wir wollen bei den Mädchen und Jungen die Neugierde auf Berufsfelder wecken, die bisher nicht unmittelbar im persönlichen Fokus standen“, beschrieb Susanne Schmidt vom Team der Sozialpädagogen der Jeetzeschule.

Unterschied zu Berufsmessen

Insbesondere in der Möglichkeit des persönlichen Ausprobierens sieht sie den großen Unterschied zu Berufsmessen, wo es eher um Informationen und Kontakte geht.

„Insgesamt konnten wir den Achtklässlern in unserer zweiten Berufsorientierungswoche zwölf Berufe hautnah vorstellen. Dazu kamen Ausflüge nach Belau und Diesdorf“, blickte Susanne Schmidt zurück.

Sicher ist sie sich, dass die Berufsorientierungswoche im kommenden Jahr erneut zum Angebot der Bildungseinrichtung gehören wird.