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Tierliebe Ein Ara wohnt selten allein

Aus einem wurden zwei, dann drei und schlussendlich vier Aras - Patricia Riemanns ganzer Stolz.

Von Malte Schmidt 18.11.2015, 00:01

Spithal l Eine Kreisstraße, eine Landstraße eine Bundesstraße. Dazwischen vereinzelt Häuser. Das Dorf Spithal im Landkreis Lüchow-Dannenberg ist überschaubar. 48 Einwohnern zählt das Kleinod im Wendland. Fährt man von Salzwedel in Richtung Uelzen bemerkt man nicht wirklich, dass man gerade vorbeigefahren ist.

Geht man jedoch zu Fuß durch die umliegenden und sehr idyllischen Wälder, dann hört man ihre majestätischen Schreie. Sie scheinen an den Bäumen vorbeizuhallen – in Abständen, mal laut, mal leise, aber man hört sie deutlich aus ihrer Voliere. Die Rede ist von Ziege, Totti, Lotte und Kurt. Zwei Gelbbrust- und zwei Dunkelrote Aras. Die vier Papageien sind der ganze Stolz von Patricia Riemann. Und sie verständigen sich nicht nur untereinander. Kommt Besuch ist Kurt sehr höflich. „Hallo“, ruft er dem Volksstimme-Reporter freundlich entgegen.

Vor zweieinhalb Jahren konnte sie sich ihren lange gehegten Traum erfüllen. „Ich habe damals große Vogelvoliere gehabt und irgendwann kam dann der Wunsch wieder auf, dass ich einen Papagei halten möchte“, weiß Riemann noch ganz genau. Im Internet habe sie sich erkundigt, worauf man achten muss, wenn man Papageien hält. Eines Tages habe sie dann einen Züchter entdeckt, und: „Naja, was soll ich sagen, wir sind dann kurzentschlossen nach Köln gefahren“, freut sich die 52-Jährige, als wäre es gestern gewesen.

Innerhalb kürzester Zeit zog der Gelbbrustara Totti nach Spithal. Nach einem halben Jahr die Gelbbrustara-Dame Ziege und im vergangenen Jahr die Dunkelrote-Ara-Dame Lotte und Kurt, ihr Papageienfreund. „Ich bin wirklich glücklich darüber, dass die vier sich jeweils zu Paaren gefunden haben“, sagt Patricia Riemann.

Das habe sie jedoch langsam angehen lassen. „Beide Male habe ich die Vögel sich sehen lassen. Sprich, sie haben benachbarte Käfige gehabt“, erzählt Riemann. In den folgenden Tagen habe sie die Aras immer wieder beobachtet, um zu sehen, wie sie sich verhalten. „Das kann eine Woche, aber auch ein halbes Jahr dauern, bis sie sich aneinander gewöhnt haben“, so Riemann. Bei ihren Aras ging es jedoch schnell.

Bis heute ist es auch für ihre Kinder etwas Tolles. Denn welches Kind kann schon sagen, dass es mit vier Aras aufgewachsen ist?

„Beim Fernsehen abends war es dann schon ab und an witzig“, weiß Riemann noch genau und lacht. Denn die Aras wollten ohne wenn und aber mit dabei sein, wenn die Familie gemütlich beisammen war. Und das haben sie dann auch lautstark verkündet.

Laut Patricia Riemann solle man sich vorab wirklich lange Gedanken darüber machen, ob man sich Aras als Haustiere kauft. „Sie sind sehr an den Menschen gebunden, da sie mit der Hand großgezogen worden sind. Daher muss man sich sehr intensiv um sie kümmern“, begründet die 52-Jährige ihre Aussage. Hinzu komme, dass die Vögel viel Raum brauchen.

Daher hat Patricia Riemann zusammen mit ihrem Mann ein Zimmer in ihrem Haus für die Vier ausgebaut. Außerdem können sie von diesem Zimmer durch eine Luke in eine große Vogelvoliere im Außenbereich ihres Grundstückes. „Wir wohnen hier wirklich abgelegen, das hat viele Vorteile“, weiß Riemann. Denn um Nachbarn, die die Schreie von Totti, Ziege, Lotte und Kurt stören, müsse sie sich keine Gedanken machen.

Beim Futter ist es dann schon etwas Anderes. Laut Riemann erhalten die vier jeden Tag frisches Futter. „Ich empfehle ein sehr gutes Körnerfutter. Also eine Mischung aus verschiedenen Körner-Sorten. Das ist oft auch schon in Papageien-Futter enthalten, dass man ja kaufen kann“, erklärt Riemann. Hinzu käme Obst und Gemüse, aber auch Nüsse, die die vier Aras von Patricia Riemann über alles lieben. Wichtig wäre auch, dass die Aras A-Vitamine zu sich nehmen, damit die Schleimhäute wiederstandsfähig bleiben.

Bei dem Besuch bei den Riemanns merkt man, dass die die vier Papageien mehr sind, als irgendwelche Haustiere. Sie sind ein fester Bestandteil der Familie und prägen sie jeden Tag aufs Neue. Aus diesem Grund haben Totti, Ziege, Lotte und Kurt auch ein unbeschwertes Vogelleben. Neben den vier Rabauken hat die 52-Jährige auch noch unzählige Wellensittiche, Ziegensittiche und Pennantsittiche.

Auch ein Grund, dass Patricia Riemann vor zweieinhalb Jahren den Vogelfreunden Salzwedel beigetreten ist. „Ich habe mir gedacht, dass es schön sein könnte, wenn man neue Menschen kennenlernt, die auch sehr gerne Vögel halten“, so Riemann.