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Karneval Ein Bussi muss in Dähre her

Die 64. Saison der Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß 54 Dähre ist in vollem Gange. Die ersten Veranstaltungen kamen gut an.

Von Anke Pelczarski 12.02.2018, 02:00

Dähre l „O Susanna“ singen Uta Barthel und Holger Dieckmann a cappella. Sie war vor 20 Jahren Prinzessin, er vor 24 Jahren Prinz. Beide sind für jeden Spaß zu haben, so auch fürs Singen beim karnevalistischen Nachmittag. „Zugabe“ tönt es aus den Zuschauerrängen in der Dährer Turnhalle. „Mutti, bist du das?“, will Uta Barthel wissen. Ihre Mutter Ursula Ketzel nickt und fügt amüsiert hinzu: „Ich habe dich noch nicht singen gehört.“

Kurzweilig ging es während der ersten beiden von drei Faschingstagen im Dährer „Narrenstaat“ zu. Immerhin befindet sich der Verein bereits in der 64. Saison.

Am Sonnabend kehrten auch Altbekannte, die mittlerweile aufgrund ihres Alters in Heimen leben, zum Feiern zurück. „Ich finde es toll, dass die Verbindung so da ist“, erzählte Brigitte Lenz und freute sich auf so manchen Plausch.

Das Programm startete mit dem Auftritt des Gemischten Chores Dähre. Bekannte Melodien der einstigen Chorleiterin Ursula Starke wie die Hymne „Wir feiern heute Karneval in Dähre“ fehlten ebenso nicht wie Stimmungsweisen, die das Publikum gern mitsang. Die Vorsitzende Maria Krause forderte einen Tusch für das jüngste Mitglied Michael Höft ein. Sänger Walter Faescke verriet zudem Zuwachs ab der Probe am Mittwoch: Der amtierende Prinz Volker Patzke hat sich zum Mitsingen entschlossen. „Das haben wir auf einem Bierdeckel besiegelt“, merkte Walter Faescke schmunzelnd an.

Für die Mini-, Kleinen und Großen Funken gab es ebenso viel Beifall wie für das Dährer Dreigestirn (dahinter verbergen sich Prinzen- und Frauengarde sowie Karnevalspolizei), die Crazy Girls, die Tanzmäuse und die Süße Elf. Nur auf die Überraschung mussten die Gäste diesmal verzichten: Diese war kurzfristig erkrankt.

Uta Barthel zog als „Die Unschuld vom Lande“ erneut übers Internet in der Region her. „Da habe ich in meinen Büttenreden mal nachgeguckt. Das ist seit zehn Jahren Thema“, merkte sie nachdenklich an. Denn das fehle, um mit US-Präsident Trump beim Twittern mithalten zu können. „Wahrscheinlich wird darauf gewartet, dass das Land schneller entvölkert ist als das Internet kommt“, fügte sie hinzu. Uta Barthel wusste auch, warum der Dährer Adventsmarkt im Waldbad eine neue Heimstätte gefunden hat: „Wenn es für den Glühwein zu warm ist, können wir immer noch ins Wasser springen.“

Die Jüngsten durften am Sonntagnachmittag ausgiebig Fasching feiern und viel Spaß am Verkleiden haben. Auf der Bühne nahmen Theresa Klein und Tim Müller, das Prinzenpaar aus der Kita Waldfrüchtchen Dähre, sowie das Kinderprinzenpaar Caroline Boohs und Etienne Glaetzer mit ihrem Gefolge Platz. Der Kinderprinz wünschte allen „einen tollen Nachmittag mit ganz viel Spaß und Freude“. Dies ging in Erfüllung. Sogar die erwachsenen Mitglieder des Elferrrates wurden noch mal zum Kind: Denn sie konnten nicht genug von den selbst erzeugten Seifenblasen bekommen.

Moderator Harald Faescke verschaffte sich einen Überblick über die Kostüme: Engel, Prinzessin, Marienkäfer, Fee, Hexe, Ninja, Schmetterling, all das war ihm noch geläufig. Doch als dann auch aktuelle Kino-Figuren dabei waren, gestand er: „Da sind meine Kinder nicht mehr klein genug.“

Annika Faescke und Loretta-Lynn Bentke von der Tanzschule Müller Salzwedel sorgten mit diversen Tanzspielen, bei denen auch die Erwachsenen eingezogen wurden, für Kurzweil. Den bot auch das Prinzenpaar Sieglinde Mahlke und Volker Patzke, als es Bonbons regnen ließ.