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Heimatmaler Ein echter Gentsch für den Kunstkatalog

Ein Bild des Arendseer Heimatmalers Fritz Gentsch möchte Reinhard Heinrichs aus Salzwedel zu einem möglichen Katalog-Projekt beisteuern.

Von Helga Räßler 11.03.2016, 02:00

Arendsee/Salzwedel l „Abend am Arendsee“ ist der Titel des Bildes, das der Arendseer Heimatmaler Fritz Gentsch (30. August 1866 bis 25. April 1946) ein Jahr vor seinem Tode fertigstellte und signierte. Es zeigt den Arendsee am Schramper Eck. Seit Ende der 1970er Jahre hängt es bei Reinhard Heinrichs in Salzwedel an der Wohnzimmerwand.

„Ich habe es damals bei einem Trödler auf dem Markt in Oebisfelde, im einstigen Sperrgebiet, entdeckt“, erinnerte er sich gestern im Volksstimme-Gespräch. Es habe ihm sofort gefallen, das Motiv vor allem, und die Malweise. Zu sehen sind ein einsames Boot am Ufer, Enten, Möwen, herbstbunt gefärbte Bäume am Strand, dahinter dunkler Wald. „Und da habe ich es für ein paar Scheine günstig erworben, obwohl der Rahmen ziemlich beschädigt war“, blickte er zurück. Den Rahmen habe er ersetzt.

Das Besondere an dem Bild: „Es ist nicht auf Leinwand, sondern auf Holz gemalt“, beschrieb Heinrichs.

Dennoch hat er sich das Kunstwerk in den Jahrzehnten etwas zu oft angeschaut und würde es gern einem Liebhaber verkaufen. „Und ich würde es außerdem in dem Katalog der Gentschbilder, den die Nachfahrin des Malers, Heike Lindemann-Luiken, plant, mit unterbringen“, so Heinrichs.

An solch einer Sammlung sei er bereits vor zehn Jahren interessiert gewesen. Da habe ein Vertreter der Familie Goyer aus Arendsee, die in Besitz einiger Gentsch-Werke sei, bei ihm nachgefragt. Aber nachdem er ein Poster verschickte, sei es ruhig um das Vorhaben geblieben.

Jetzt habe er von der Katalog-Idee und ersten restaurierten Bildern in der Volksstimme gelesen und sei begeistert. „Wenn sich Interessenten bei mir melden, auch die Erbin selbst oder andere Interessenten – ich bin verhandlungsbereit.“

Heike Lindemann-Luiken hatte nicht nur das Wohnhaus Gentschs von dessen Großneffen Gernot Lindemann, ihrem Vater, geerbt, sondern auch das Haus daneben erworben. Es wird zurzeit restauriert. Im Zuge der Bauarbeiten fand sie im Schuppen auf dem Hof einige Gemälde (wir berichteten).