Abschluss des Projektes der Samtgemeinde Lüchow / Anschlussvorhaben geplant EnerGO etabliert Spezialisten für neue Energien
EnerGO, das Projekt, das den Beruf des Technischen Assistenten für Nachwachsende Rohstoffe mit der dualen Ausbildung verbinden soll, endet in diesem Monat. In einer Abschlussveranstaltung zogen die Beteiligten Bilanz.
Lüchow l Im Bereich Erneuerbare Energien und nachwachsende Rohstoffe werden Fachkräfte benötigt. Also starteten 2006 im benachbarten Niedersachsen innerhalb eines Schulversuches die ersten Technischen Assistenten für Nachwachsende Rohstoffe - kurz Ta NaWaRo. Für 2014 wird die Nachricht aus dem Kultusministerium in Hannover erwartet, dass aus dem bislang bundesweit einmaligen Pioniervorhaben ein ständiges Angebot wird.
Die Samtgemeinde Lüchow etablierte das Projekt EnerGO, mit dem die Ausbildung zum TA NaWaRo mit der dualen Ausbildung verbunden werden sollte. Das Projekt wurde vom Bundesbildungsministerium innerhalb des Programms Jobstarter unterstützt. Das Ziel: Inhalte der zweijährigen Schulausbildung, die auch mehrwöchige Praktika enthält, sollen bei einer anschließenden dualen Ausbildung anerkannt werden. Adressaten sind Realschulabsolventen mit Interesse für Naturwissenschaften und Technik, die sich am Ende ihrer Ausbildung um Biogas- oder Windkraftanlagen kümmern werden. Da auch die Option des Erwerbs der Fachhochschulreife besteht, habe ein Absolvent dieses Weges nach viereinhalb Jahren zwei Berufe und die Möglichkeit zu studieren, so EnerGO-Mitarbeiterin Birgit Körschner.
Gemeinsamkeiten bestünden in Elektroberufen, bei Anlagenmechanikern für Sanitär-, Heizung- und Klima sowie Mechanikern für Bau- und Landmaschinentechnik. Die Lernfelder innerhalb der Ausbildung umfassen die Bereiche nachwachsende Rohstoffe, Maschinen- und Anlagenführung, Verfahrenstechnik und Instandsetzung.
Hergen Scheck, Koordinator für Metall- und Fahrzeugtechnik an den Berufsbildenden Schulen in Lüchow, empfahl den Absolventen, sich mit dem Zeugnis ihrer zweijährigen Ausbildung unmittelbar zu bewerben. Bei Hermann Rugen, geschäftsführender Gesellschafter der CornTec GmbH aus Meppen (Emsland) hat ein Absolvent einen Arbeitsvertrag unterschrieben, sein Einsatz sei im Servicebereich geplant, so Rugen gestern in Lüchow. Differenzierter sahen die Obermeister der Elektroinnung, Detlef Ginkowski, und für Sanitär- und Heizungstechnik, Walter Fintelmann, den Übergang zwischen Schul- und dualer Ausbildung. Die Inhalte stimmen mit der Theorie des ersten Ausbildungsjahres der künftigen Elektriker überein, so Detlef Ginkowski. Eine Übernahme ins zweite Lehrjahr wäre möglich. Allerdings gebe es Vorbehalte bei Unternehmen, die zunächst Praktika begrüßen würden.
Walter Fintelmann sah schon Schnittmengen bei Anlagenmechanikern. Allerdings würden biologische und chemische Prozesse in der üblichen Ausbildung nicht berücksichtigt. Im Gorlebener Unternehmen Bosse Dreyer setze man dagegen auf den vorfristigen Abschluss der anschließenden dualen Ausbildung, so Thomas Kalkhake.
Auch wenn das auf drei Jahre angelegte Projekt EnerGO in diesem Monat endet, wird die Begleitung junger Absolventen Gegenstand des Fortsetzungsprojektes Komm-Bi (Kommunale Bildung Wendland) sein. Hier werden Birgit Körschner, Stefan Gadegast und Iris Baas in den kommenden 18 Monaten daran arbeiten, dass auch die Inhalte der einjährigen Berufsfachschule in einer anschließenden Ausbildung anerkannt werden.