Sächsischer Keramikkünstler Wolfram Boden präsentiert Werke, geschaffen aus Feuer und Rauch: "Es ist Faszination und Abenteuer zugleich"
Joachim Mikolajczyk vom KulTour-Eigenbetrieb begrüßte am Donnerstagabend zahlreiche Besucher zur Eröffnung der Ausstellung des Keramikkünstlers Wolfram Boden in der Mönchskirche. Im gesamten ehemaligen Chorraum der einstigen Klosterkirche des Franziskanerordens hingen und standen die durch das Feuer erstarrten Werke des Künstlers in Nischen, an Stellwänden und auf Podesten.
Salzwedel. "Es freut mich", sagte Mikolajczyk in seiner Laudatio, "dass Wolfram Boden den Weg zu uns gefunden hat. Seit drei Jahren haben wir an dem Projekt gearbeitet. Das heißt, mehr als wir hat natürlich Wolfram Boden gearbeitet. Die herrlichen Arbeiten, die Sie hier sehen, sind in dem letzten Jahrzehnt entstanden. Maria Martinez (1887-1980), aus Tewa-Pueblo in New Mexico, war eine bedeutende Rauchbrandkünstlerin mit Weltruhm, die Boden sehr verehrt. Darum sehen Sie in der Ausstellung auch einige Motive der indianischen Kunst."
Besondere Form der Keramikherstellung
Für den Künstler (Jahrgang 1955) aus Colditz, welches im Mittelpunkt des Dreiecks Leipzig, Dresden, Chemnitz liegt, zeichnete sich der Weg seiner Laufbahn bereits frühzeitig ab. In Colditz, einem Ort mit langer Töpfertradition, arbeitete er nach seinem Studium an der Fachschule für angewandte Kunst als Formgestalter. Seit 1984 ist er als freischaffender Keramiker tätig.
"Eine besondere Form der Keramikherstellung ist die Rauchbrandkeramik. Es ist die Nähe zum Feuer, die mich an diesem Produktionsverfahren begeistert. Rauchbrandkeramik ist für mich Faszination und Abenteuer zugleich", erklärte Boden dem Publikum seinen Hang zu diesem speziellen Brennverfahren.
Für Wolfram Boden ist es nicht der erste Besuch in der Hansestadt. Des Öfteren in Zichtau weilend, nutzte er die Gelegenheit zu einem Abstecher in die Kreisstadt. "Als ich die Kirche zum ersten Mal von innen gesehen habe, war ich sofort total begeistert. Der alte Chorraum in dieser wundervollen Kirche, mit seinen weißen Wänden, den Nischen, dem dunklen Chorgestühl und seiner Höhe bot sich regelrecht für meine Exponate an. Ich bin glücklich, dass es nach drei Jahren geklappt hat."
Zufrieden waren auch die Gäste, die sich an den makellosen Arbeiten gar nicht satt sehen konnten.
Stücke als Abbildungen von Musikinstrumenten
Während sie zwischen den Ausstellungsstücken wandelten, sorgte das Musikerduo Grimms Schwester aus dem Wendland für die musikalische Umrahmung. Katharina Groh am Bariton-Saxophon und Johannes Ammon an der Geige spielten Werke von der Klassik bis zum Jazz.
"Sehr passend", empfand auch Joachim Mikolajczyk, "denn wie Sie sehen, hat der Künstler eine Affinität zur Musik. Viele seine Stücke sind Abbildungen von Musikinstrumenten."
Die Ausstellung "Rauchbrand" ist bis zum 24. Juli in der Mönchskirche von dienstags bis sonntags, jeweils zwischen 13.30 und 16.30 Uhr zugänglich.