Kultur Fehlende Hilfen in der Corona-Krise: Förderverein Kloster Arendsee steht vor dem finanziellen Aus

Arendsee
Theatervorstellungen mit Blick auf den Arendsee, Ausstellungen in historischen Gemäuern und ganz viel Heimatgeschichte: Dies könnte in Arendsee verloren gehen. Denn der Förderverein Kloster Arendsee, der das städtische Gelände mit Museum und Kreuzgang betreibt, ist durch die Corona-Krise in finanzielle Nöte geraten. Dies hat der Vorstand in Briefen an verschiedene Verantwortliche, Politiker und Ministerien auf Stadt-, Kreis- sowie Landesebene deutlich gemacht. „Leider haben wir noch keine Rückmeldungen bekommen“, äußerte sich der Vorsitzende Uwe Walter auf Nachfrage der Volksstimme. Der Vorstand hat sich dazu entschieden, an die Öffentlichkeit zu geben. Und zwar mit einem offenen Brief.
Finanzielle Not wird immer größer
„Bedingt durch die Corona-Pandemie und den Ausfall der meisten dieser Veranstaltungen sind uns im vergangenen Jahr unsere finanziellen Einnahmen weggebrochen. Fortlaufende Nebenkosten führen weiterhin dazu, dass unser über die Jahre angespartes Vereinsvermögen weitgehend aufgebraucht ist. Wir stehen vor dem finanziellen Aus“, heißt es in dem Brief. Damit ist eines der wichtigsten kulturellen Standpunkte des Luftkurortes akut in Gefahr. Zudem ist die Zukunft von Angestellten ebenfalls ungewiss. Eine Mitarbeiterin wird hauptamtlich beschäftigt. Hinzu kommt ein Angestellter über das Landesprogramm „Gesellschaftliche Teilhabe - Jobperspektive 58+“. Und auch der Bundesfreiwilligendienst wird genutzt.
Der Verein hat derzeit 62 Mitglieder. Bisherige Einnahmequellen wie Eintrittsgelder brachen weg. Die Einheitsgemeinde Arendsee gibt jährlich 6000 Euro dazu. Eine Erhöhung gab es in der Krise bislang nicht. Museen in Salzwedel und in Diesdorf werden komplett vom Altmarkkreis Salzwedel gestützt, Arendsee hingegen nicht.
Der Förderverein Kloster Arendsee ist Ausrichter zahlreicher Konzerte überregional bekannter Künstler sowie Veranstaltungen in der Klosterkirche, die zur Straße der Romanik gehört. Darüber hinaus organisieren die Ehrenamtlichen jedes Jahr im Klosterareal die Theaterwoche des Theaters der Altmark Stendal. So kamen allein 2019 1200 Besucher zu den Vorführungen. Das Heimatmuseum ist ebenfalls ein Anziehungspunkt. 1600 Besucher konnten dort 2019 vor der Pandemie begrüßt werden. Verschiedene Führungen im Klosterareal mit Klosterkirche gehören zu den weiteren Angeboten. Für private Veranstaltungen – von der Zeugnisausgabe an Schüler bis zu Fototerminen bei Hochzeiten - wird das Gelände vermietet. Damit dies so bleibt, benötigt der Verein kurzfristig finanzielle Hilfe.