160 Teilnehmer der Vereinigung der Freizeitreiter Deutschlands in Ziemendorf zu Gast / Reiterkorso am 13. August in Arendsee: Grenzenlos 50 Jahre nach Mauerbau
Freies und grenzenloses Reiten - das war das Motto des Reiter- und Fahrerlagers der Vereinigung der Freizeitreiter in Ziemendorf. In einem großen Korso ging es am 13. August in Würdigung des 50. Jahrestages des Mauerbaus nach Arendsee. Auf dem Marktplatz versammelten sich 120 Reiter, 20 Kutschengespanne und zahlreiche Schaulustige. Umwelt-Staatssekretärin Anne-Marie Keding lobte die Altmark als besonders pferdefreundliche Region.
Ziemendorf/Arendsee. "Vor 50 Jahren wäre ein solcher Ritt und solch ein Treffen unvorstellbar und unmöglich gewesen", erklärte Bundesvorsitzender Hanspeter Hartmann von der Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer Deutschlands (VFD) am Samstagabend auf dem Arendseer Marktplatz. Dort ritten 120 Reiter auf ihren Pferden vor, gefolgt von 20 Kutschengespannen, die zuvor im Ziemendorfer Pferde- und Freizeitparadies gestartet waren. In der ersten zertifizierten Wanderreitstation verbringen die Teilnehmer des Lagers 2011 vier Tage mit Seminaren, Workshops und Ausritten.
1600 Kilometer Reitwege: pferdefreundliche Region Altmark
"Es ist wunderbar, dass wir 50 Jahre nach dem Mauerbau Reiter aus neun Bundesländern hier auf dem Markt begrüßen können", hieß Arendsees Einheitsgemeindebürgermeister Norman Klebe die Gäste willkommen. "Wir haben extra für die Reiter und ihre Pferde unsere Pferdeschwämme am Seeufer bereitgestellt", sagte er.
Mit dabei war auch Umwelt-Staatssekretärin Anne-Marie Keding. "Mit 1600 Kilometern Reitwegen ist die Altmark eine besonders pferdefreundliche Region: mein Kompliment", betonte sie. In Ziemendorf hatte sie sich zuvor über das als erste Wanderreitstation in Sachsen-Anhalt anerkannte Pferde- und Freizeitparadies informiert, das Treppenhaus der Menschenrechte in der ehemaligen Grenztruppenkaserne besichtigt und mit den Pferdefreunden über das Programm ausgetauscht.
In der Ziemendorfer Einrichtung hatten sich die insgesamt 160 Reiter und Kutschfahrer der Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer Deutschlands (VFD) mit mehr als 120 Pferden aus neun Bundesländern seit Donnerstag einquartiert. Dafür standen die Pensionszimmer im Haus, Wohnwagen und Zelte auf dem weiträumigen Gelände zur Verfügung. Für die Versorgung zeichneten die Gastgeber Andrea Greiner-Schmid und ihr Mann Erwin Schmid mit ihrem Hausteam verantwortlich.
Das vielfältige Programm bestand aus Seminaren zu Themen rund ums Pferd, Workshops zum Fotografieren und Handarbeiten, Besichtigungen des Taubenschlags der Reisevereinigung Altmark-West und Wanderung zu Fledermausquartieren sowie geführten Ausritten in die Umgebung. Unter anderem testeten die Teilnehmer auch den App-Orientierungsritt, bei dem sie die Punkte im Gelände am Grünen Band, insbesondere um die Wirlspitze, mit Hilfe von i-Phones aufsuchten.
Ideal fanden die Teilnehmer auch das Reiten am Grünen Band entlang des einstigen Todesstreifens an der Wirlspitze. Er ist verbunden mit dem Wanderweg durch das Vierländer- eck Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.
"Freies und grenzenloses Reiten ist das Anliegen des VFD und des Treffens", sagte Anne-Marie Keding. "Und weil dabei der Wald und die Wege darin eine schützenswerte Vielfalt darstellen, ist die Veranstaltung auch eingebettet ins Jahr der Wälder."
"Ich bin überwältigt von dem eindrucksvollen Bild des Aufritts", erklärte am Sonnabend auch VFD-Bundesdelegierter David Wewetzer. Toll fand er, dass der Platz innerhalb weniger Minuten vom Mittelpunkt des 14. Arendsee-Triathlons zu einem "Reiterplatz" umgestaltet worden war.
Das sah auch Vize-Landrat Eckhard Gnodtke so, der das Datum 13. August gut gewählt fand als Symbol für das freie Reiten.
Nach der Rückkehr in Ziemendorf und dem Abschluss im Festzelt ging es für die VFD-Teilnehmer an Bord der "Queen Arendsee", von der aus sie später das Feuerwerk zum Lichterfest miterlebten.