Jahrsau Grenzsäule ist verschwunden
Die Grenzsäule mit der Nummer 363, die im Bereich der Wüstung Jahrsau stand, ist weg. Jürgen Starck aus Binde hofft, sie zurückzubekommen.
Binde/Jahrsau l Unbekannte haben aus dem Gebiet „Jahrsauer Sack“ die Grenzsäule Nummer 363 entwendet. Jürgen Starck aus Binde entdeckte das Verschwinden der Säule, als er eine Exkursion für den Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) entlang des Grünen Bandes zur Wüstung Jahrsau vorbereitete. „Ich bin sauer“, gibt der Binder unumwunden zu. Denn bei der Grenzsäule 363 handelte es sich schließlich um eine Markierung, die noch aus DDR-Zeiten stammte. Bei anderen Säulen handele es sich inzwischen um Nachbildungen.
Allerdings befand sich Säule Nummer 363 inzwischen auch nicht mehr im Originalzustand. 2010 sei sie im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme über die Jeetze-Landschaftssanierung saniert und mit einem neuen Anstrich versehen worden.
Die Grenzsäulen standen zu DDR-Zeiten im Abstand von einigen hundert Metern zur eigentlichen Grenze, die wiederum mit Grenzsteinen markiert war, erläutert Jürgen Stark. In Richtung des damaligen DDR-Territoriums waren sie mit einer Nummer, in Blickrichtung zur damaligen Bundesrepublik mit dem DDR-Staatswappen markiert. Insgesamt standen entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze 2735 Grenzsäulen, jeweils im Abstand von einigen hundert Metern. Säule Nummer 1 befand sich an der Ostseeküste, Säule Nummer 2735 im Dreiländereck zwischen Bayern, Sachsen und der damaligen Tschechoslowakischen Republik, hat Jürgen Starck aus Unterlagen der früheren Staatssicherheit herausgefunden.
Da sein vorhergehender Aufenthalt nahe Jahrsau schon einige Wochen zurückliegt, kann Jürgen Starck keinen genaueren Zeitpunkt nennen, an dem die Säule Nummer 363 verschwand. „Sie ist aus ihrer Verankerung im Boden herausgehoben wurden“, berichtet er. Etwaige Fahrzeugspuren, die Rückschlüsse auf den Abtransport ermöglichten, seien inzwischen von der Vegetation überwachsen.
Dennoch: „Wir würden uns freuen, wenn wir die Säule wieder bekommen“, sagt Jürgen Starck. Hinweise unter der Telefonnummer 039036/964 32.