Herbstsynode Heinrich bleibt bis zur Rente im Amt
Matthias Heinrich bleibt bis Ende April 2023 Superintendent des Kirchenkreises Salzwedel.
Zethlingen l Im Januar 2009 hatten die Mitglieder einer Sondersynode den damaligen Pfarrer aus Tangerhütte, Matthias Heinrich, im Erlebnishaus Altmark in Zethlingen zum Superintendenten des Kirchenkreises Salzwedel gewählt. An gleicher Stelle beschlossen sie jetzt mit 39 von 43 abgegebenen Stimmen, dass er dieses Amt bis zur Rente weiter inne haben wird. Offiziell wird die jetzige Amtszeit am 1. Juli 2019 fortgesetzt und währt dann drei Jahre und zehn Monate, so Matthias Heinrich.
Der Tagesordnungspunkt vor der eigentlichen Abstimmung war zwar als Vorstellung überschrieben. Heinrich nutzte ihn jedoch für ein durchaus launiges Resümee der zurückliegenden Jahre. Zum bildlichen Vergleich mit den Dingen, die geschaffen wurden oder noch fortgesetzt werden müssen, hatte Matthias Heinrich ein selbst gemachtes Sandwich auf das Rednerpult gelegt. Grundsolide wie ein altmärkisches Landbrot wolle er seine Arbeit fortsetzen.
Eine Scheibe alter Käse sei eine Sache, an der sich die Geister scheiden, ebenso wie an den großen Verwaltungseinheiten, deren Bildung er mit vorangetrieben habe. Und doch finden sich in den Dörfern Ehrenamtliche, die die kirchliche Arbeit wieder aufnehmen wollen. So werde Käthen demnächst wieder eine eigene Kirchengemeinde sein.
So löchrig wie eine Tomatenscheibe seien die Dächer der meisten Kirchen glücklicherweise nicht. Allerdings gebe es zehn Gotteshäuser, für die Handlungsbedarf bestehe. Für die Hälfte seien bereits Anträge gestellt worden.
Rucola aus dem eigenen Garten stehe für Vitamine und Erfrischendes, das den Kirchenkreis bereichert habe. Heinrich verwies in diesem Zusammenhang auf die Jugendkirche und auf eine mutige Entscheidung einer Gemeindepädagogin, die nunmehr in den Pfarrbereichen Fleetmark/Jeetze sowie Kalbe/Kakerbeck unterwegs sei. Erprobungsräume für das Gemeindeleben und die Fortbildung von Lektoren vor Ort seien weitere erfrischende Punkte.
Eine Peperoni verkörpere die scharfen Sachen und damit Dinge, die bislang noch nicht geklappt haben. Der Superintendent erinnerte an die Zukunftskonferenzen, deren Arbeit wieder eingestellt wurde, und an das Projekt Lebendige Friedhöfe, um das Problem der wachsenden Freiflächen durch veränderte Bestattungsformen zu lösen. Man müsse die sprichwörtlichen scharfen Sachen noch einmal angehen, so Heinrich. Denn im Kirchenkreis Salzwedel müssen Lösungen für Probleme gefunden werde, die sich anderswo noch nicht stellen. „In der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands kommen im Durchschnitt auf einen Pfarrer fünf Kirchen, bei uns sind es elf“, verglich Heinrich. Und 9 von insgesamt 19 Pfarrstellen seien sogenannte Vielkirchenbereiche.
Hähnchenfilet sei dagegen der stärkende Teil des Sandwichs. Eine Stärkung seien beispielsweise die Pfarrbereichssekretärinnen, die die hauptamtlichen Pfarrer entlasten. Hier habe man inzwischen auch die Stundenzahl aufstocken können. Dass es inzwischen einen Vertrag für alle ehrenamtlichen Organisten gebe, die aus den Mitteln für den Verkündigungsdienst bezahlt werden, vereinfache die Verwaltung.
Zum Schluss ein Kürbiskern als Sinnbild für die Ideen, die er für die Zukunft habe, schloss Matthias Heinrich, der in diesem Zusammenhang die Stärkung der Arbeit der Ehrenamtlichen nannte. Wie genau das funktionieren solle, verriet der Superintendent jedoch nicht. Ein Kürbiskern sei schließlich ein Saatkorn, das wachsen müsse.
Pesto, das er früher nicht mochte, stehe für die eigene Lernfähigkeit, so Heinrich. Er erinnerte daran, dass er sich einst mit der Idee eines Kreisvertretungspfarrers nicht anfreunden konnte. Inzwischen nimmt Pfarrer Johannes-Michael Bönecke diese Aufgabe wahr. Knapp vier Jahre könne er gern noch dazulernen, sagte Matthias Heinrich, also in etwa so wie eine Legislaturperiode der Bundesregierung. Und nun benötige er auch keine Einarbeitungszeit mehr.