Windenergie Höhenbegrenzung sorgt für Diskussion
Die Höhenbegrenzung von Windkraftanlagen wurde bei einer Infoveranstaltung in Pretzier bei Salzwedel diskutiert.
Pretzier/Chüden l Über seine Modernisierungspläne für den Windpark Chüden bei Salzwedel informierte kürzlich der Energieparkentwickler UKA in Pretzier. Rund 40 Interessenten waren zu der Veranstaltung gekommen. Durch das sogenannte Repowering sollen alter Windenergieanlagen durch weniger, aber verbesserte und leistungsstärkere Anlagen ersetzt und dadurch deren Effizienz verbessert werden.
Projektentwicklerin Dr. Elisabeth Jüschke erklärte, wie die neun alten Windenergieanlagen zwischen den Orten Chüden, Riebau, Pretzier und Buchwitz östlich von Salzwedel ersetzt werden sollen. Doch noch kann das Projekt nicht umgesetzt werden. Grund: Die Hansestadt Salzwedel hat Obergrenzen für die Höhe von Windenergieanlagen in den betroffenen Gebieten festgelegt, die eine Installation von wirtschaftlichen Windenergieanlagen verhindere. Denn der Flächennutzungsplan (FNP) sieht lediglich eine maximale Gesamthöhe von 150 Metern auf den Gemarkungen Chüden und Pretzier vor. Auf der Gemarkung Stappenbeck müssen Windenergieanlagen derzeit sogar kleiner als 86 Meter sein.
Ein wirtschaftlicher Weiterbetrieb dieser technisch überholten Anlagen sei damit kaum mehr möglich. Die UKA Meißen Projektentwicklung GmbH & Co. KG plant daher ein Repowering. Werden die neun Altanlagen abgebaut, könnten unter Berücksichtigung des Immissionsschutzes vier bis fünf moderne, leistungsstärkere Windenergieanlagen entstehen. Diese werden eine Höhe von rund 230 Meter haben. Deshalb plädiert UKA für eine Aufhebung oder eine Anhebung der Maximalhöhe.
Doch nicht nur das Unternehmen fordert die Aufhebung der Höhenbeschränkung im neuen Flächennutzungsplan. Im Dezember 2017 hatten sich die 45 Landeigentümer ebenfalls für die Aufhebung ausgesprochen, ebenso die Agrarerzeugergemeinschaft Pretzier, der Pretzierer und Stappenbecker Ortschaftsrat sowie die Tier- und Saatzucht Mahlsdorf GmbH (die Volksstimme berichtete). Martin Schulz, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Stadtrat Salzwedel, kündigte in der Diskussion an, sich politisch für die Erneuerung des Windparks Chüden und damit für eine Anhebung der Höhenbegrenzung einzusetzen.