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Ingrid und Otto Bammel aus Groß Bierstedt feiern goldene Hochzeit Kinder wünschen noch viele gemeinsame Reisen

Von Anke Pelczarski 10.05.2013, 03:20

Groß Bierstedt. "Mutti" und "Papa": So nennen die Kinder liebevoll ihre Eltern Ingrid und Otto Bammel. Das Ehepaar aus Groß Bierstedt feiert heute seine goldene Hochzeit.

"Papa kann sich auf Mutti verlassen und umgedreht", sagt Tochter Astrid Plath (42 Jahre). Ihre Schwester Birgit Tepelmann, mittlerweile 48, ergänzt: "Das funktioniert wirklich gut. Unsere Eltern waren und sind Vorbilder für uns."

Mutti sei als Kind von Gerstedt nach Groß Bierstedt gezogen, wissen die Töchter. Papa wohnte schräg gegenüber. Die beiden sahen sich immer mal wieder. Und irgendwann sei mehr daraus geworden.

Am 10. Mai 1963 haben sich Ingrid und Otto Bammel getraut. Als sie zur Kirche gegangen sind, hat es geregnet. Als sie nach dem Ja-Wort wieder herauskamen, hat die Sonne hervorgeschaut, haben die Eltern ihren Kindern erzählt. "Unser Bruder Detlef war bei der Hochzeit dabei, im Bauch von Mutti. Da legt er großen Wert drauf", fügt Birgit Tepelmann schmunzelnd hinzu.

Der heute 49-Jährige wohnt mit seiner Familie im Haus der Eltern. Seine Tochter Diana (heute 20) schwärmt von den Eierkuchen, gefüllt mit Milchreis, und Nudelmilchsuppe, die Oma für sie gern kocht. "Oma bleibt immer so lange auf, bis alle zu Hause sind. Sonst hat sie keine Ruhe", verrät sie.

Das Goldpaar ist von seinen Kindern mit fünf Enkeln beschenkt worden. Neben Diana sind das Martina (27), Andreas (15), Daniel (13) und Katharina (12). "Wir haben mal alle mit Oma Plätzchen gebacken. Das war richtig cool", schwärmt Diana. Ostern und Weihnachten seien Familienfeste, sagt Astrid Plath, die mit ihren Lieben in Tangeln lebt. "Da sorgt Mutti für uns alle bei sich zu Hause. Das darf nicht ausfallen. Weggehen, das ist nicht ihr Ding", weiß sie.

Ingrid und Otto Bammel (heute beide 71) haben in der Landwirtschaft gearbeitet. Zu jener Zeit haben sie sich nicht nur zu Hause, sondern auch im Job gesehen. Denn die Goldbraut ist als Hauptbuchhalterin für die Zahlen verantwortlich gewesen, während ihr Mann sich um Tiere und Acker gekümmert hat.

"Papas Hobby sind die Ponys. Mutti unterstützt ihn dabei mit Herzblut", schildert Astrid Plath. Mit den Pferden sei es Anfang der 1970er Jahre losgegangen, wissen die Töchter. Heute ist Otto Bammel Vorsitzender der Ponyzuchtgemeinschaft Drömling. "Er hat sich sein eigenes Pferdereich im Stall geschaffen. Dort sammelt er nicht nur Pokale, die es als Preise bei Ausstellungen gibt, sondern alles wichtige, was mit Ponys, der Zucht und dem Verein zu tun hat", sagt Birgit Tepelmann, die ebenfalls in Bierstedt lebt.

Mutti behäkele die ganze Familie mit Tischdecken. Und sie backe leidenschaftlich gern. "Sie fragt immer, ob sie uns was backen soll. Und dann geht es los", erzählt Enkelin Martina Tepelmann. Der Hefekuchen sei ganz lecker. Aber auch neue Sorten würden ausprobiert, fügt sie hinzu.

Im Trabbi war Platz für fünf Leute und die Zeltausrüstung

Die Kinder erinnern sich gern an die Familienurlaube mit ihren Eltern. "Mindestens 14 Tage, das war Pflicht. Und manchmal war es richtig abenteuerlich", erzählt Birgit Tepelmann. Und Astrid Plath ergänzt: "Weißt du noch, als wir mit dem Trabbi gemeinsam zur Ostsee gefahren sind. Da saßen wir nicht nur zu fünft im Auto, sondern wir brauchten auch noch Platz für die Zeltausrüstung."

Das Goldpaar würde gern verreisen, seit der Wende viel mehr als zu DDR-Zeiten.

Kein Wunder, schließlich gebe es heute viel mehr Ziele, wissen die Töchter. "Wir spüren richtig, wie sie sich darauf freuen, wieder auf Tour gehen zu können, mal ein Wochenende, mal länger", sagt Astrid Plath. Bei Radtouren, aber auch mit Gartenarbeit halten sich die Rentner fit. Und auch der Geist solle noch lange rege bleiben. Deshalb würden die beiden gern Rommee spielen.

"Wir sind froh, dass wir unsere Eltern in der Nähe haben", sagt Birgit Tepelmann. Diese würden sich rührend um die Enkel kümmern und helfen, wo immer es notwendig sei.

Heute werden Ingrid und Otto Bammel ihr Eheversprechen in der Groß Bierstedter Kirche erneuern. Doch am geregelten Tagesablauf, der immer gegen 7 Uhr beginnt, werden sie bestimmt wie gewohnt festhalten. Der Tag der goldenen Hochzeit wird wohl einige Überraschungen bereit halten. Da sei einiges geplant, deuten Kinder und Enkel verschmitzt an.

"Wir wünschen unseren Eltern Gesundheit, dass sie noch lange gemeinsam verreisen können", sagt Birgit Tepelmann. Und Astrid Plath ergänzt: "Der Eine ist ohne den Anderen nichts. Die beiden sind schon eine eingeschworene Gemeinschaft."