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Kommunalwahl Barnebeck will künftig selbst bestimmen

Im Salzwedeler Ortsteil Barnebeck möchte man wieder selbst die Geschicke leiten. Hierfür soll ein eigener Ortschaftsrat gewählt werden.

Von Oliver Becker 11.02.2019, 04:00

Barnebeck l Es war schon ein mittlerer Paukenschlag, der im August 2018 die dörfliche Idylle um Henningen im Altmarkkreis erschütterte und auch bis in die Kernstadt Salzwedel hineinhallte. Ortsbürgermeisterin Christel Schneppel hatte nach 37 Jahren ihr Amt niedergelegt.

Der Ortschaftsrat Henningen beschloss daraufhin die Auflösung der bisherigen Ortschaftsstruktur. Somit wurden aus einem Ortsteil insgesamt drei. Henningen und Barnebeck wollten zukünftig eigene Wege gehen und Andorf, Rockenthin, Hestedt, Klein- und Groß Grabenstedt einen gemeinsamen beschreiten.

Am 26. Mai stehen in Sachsen-Anhalt neben den Kreistags-, Stadtrats-, Verbandsgemeinderats-, Gemeinderats- auch Ortschaftsratswahlen an. Diese waren auch der Anlass, warum sich ein Teil der Barnebecker Einwohnerschaft am Freitagabend im Dorfgemeinschaftshaus traf.

Da Barnebeck nun wieder ein eigener Gemeindeteil sein wird, könne auch ein eigener Ortschaftsrat gestellt werden, informierte Daniel Schaefer zu Beginn der Veranstaltung. Allerdings wäre es noch keine offizielle Liste die an die Stadt gehen würde, denn dazu müssten erst offizielle Wahlen durchgeführt werden. Und diese sollen am 1. März erfolgen, gab er bekannt.

Zunächst gab Kerstin Senkbeil zu den bevorstehenden Wahlprozederen ein paar Erläuterungen. So könnten sich maximal zehn Personen für den Ortschaftsrat zur Wahl stellen. In Form einer geheimen Wahl würden die Wähler durch ihre Stimmabgabe den Einzug von fünf Kandidaten in den Ortschaftsrat bestimmen. Es sei eine Listenwahl, fügte Daniel Schaefer hinzu. Und da es in Barnebeck nur eine Liste gibt, wäre es eine Direktwahl.

Unmittelbar nach der Auflösung des Ortsteils im September 2018 hatte sich mit Anja Senkbeil, Steffen Albrecht, Daniel Schaefer und Toni Winkelmann, sowie mit der in verwaltungstechnischen Fragen erfahrenen Kerstin Senkbeil, ein Gremium gebildet, das die Organisation für die bevorstehenden Wahlen in die Hand genommen hat.

Die Barnebecker sehen in der Auflösung der bisherigen Ortschaftsstruktur ein größeres Mitspracherecht bei der Kommunalpolitik. Denn statt der fünf Ortschaftsräte in einem Ortsteil, gäbe es nun 15 in drei eigenständigen. Dadurch erhoffe man sich auch ein größeres Engagement der Bürger bei der Umsetzung der Interessen und Belange ihrer jeweiligen Ortschaften. Eine Rechnung, die aufzugehen scheint.Am Freitag wurden die Kandidaten vorgestellt, die bereits eine Mitarbeit im Ortschaftsrat signalisiert hatten.

Im September, unmittelbar nach der Ortschaftsauflösung, bekundeten Daniel Schaefer, Toni Winkelmann, Anja Senkbeil, Christian Warnke, Axel Fölsch, Christa Schindler, Steffen Albrecht und Andreas Kraus ihre Mitwirkung im zukünftigen Barnebecker Ortschaftsrat und bekräftigten dieses nun am Freitagabend noch einmal durch ein klares Ja. Zwei weitere Barnebecker hatten ebenfalls ihre Bereitschaft erklärt, konnten aber, da an dem Abend nicht anwesend, dieses nicht bestätigen. Sie würden dazu noch einmal separat befragt werden, hieß es.

Für die bevorstehende Wahl im März wurde zudem ein Wahlkomitee einberufen. Margitta Behn, Petra Winkelmann, Angelika Nieber, Kerstin Senkbeil, Angelika Warnke, Heidrun Rossau, Margit Giese und Antje Schindler erklärten ihre Bereitschaft, in diesem aktiv zu werden. Kerstin Senkbeil wird den Vorsitz führen.

Auch beabsichtige die Ortschaft, zukünftig durch Vertreter im Stadtrat präsent zu sein. Daniel Schaefer, Toni Winkelmann, Christa Schindler und Tobias Schindler zeigten an, sich für die Stadtratswahl aufstellen zu lassen. Zwar stelle Barnebeck nur 0,4 Prozent der Bevölkerung der Stadt Salzwedel, hieß es. Aber durch den Bekanntheitsgrad einzelner Mitglieder erhoffe sich der Ortsteil die nötige Unterstützung seitens der Bevölkerung für den Einzug ihrer Vertreter in den Stadtrat. Dadurch würde die geografische Randlage von Barnebeck im Salzwedeler Stadtgebiet durch ihre Interessenvertreter im Zentrum der Stadtpolitik kompensiert.

Daniel Schaefer plädierte zum Ende der Veranstaltung an die Einwohner von Barnebeck, die Wahltermine im März und im Mai wahrzunehmen, und diejenigen auf ihr Mitbestimmungsrecht hinzuweisen, die an dem Abend nicht anwesend waren.