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Coronakrise Landrat in Online-Konferenz mit Gastronomen im Altmarkkreis

Landrat Michael Ziche und Mitarbeiter der Kreisverwaltung standen Gastronomen aus Salzwedel und Umgebung am Mittwoch (26.5.) Rede und Antwort zu den Corona-Regeln

Von Beate Achilles Aktualisiert: 27.5.2021, 08:55
Will Gastronomen des Altmarkkreises Orientierung im Dickicht der Corona-Regeln  geben: Landrat Michael Ziche in der Online-Konferenz
Will Gastronomen des Altmarkkreises Orientierung im Dickicht der Corona-Regeln geben: Landrat Michael Ziche in der Online-Konferenz Foto: Beate Achilles

Salzwedel - Im Wirrwarr der wechselnden Corona-Vorschriften haben viele Gastronomen den Überblick verloren. Was jetzt erlaubt ist und welche Pflichten sie haben, fragten sie am Mittwoch den Landrat und Mitarbeiter der Kreisverwaltung.

„Die unkonkrete Situation, wie wir uns zu verhalten haben, brennt uns unter den Nägeln“, sprach Burghard Bannier vom Flair Hotel in Arendsee im Vorfeld der für den Nachmittag anberaumten Online-Konferenz von Landrat Michael Ziche vielen seiner Gastronomie-Kollegen aus der Seele. „Mir ist beispielsweise nicht klar, ab wann die zweite Impfung gültig ist. Nach meinen Informationen muss innerhalb der 14 Tage, die auf den zweiten Impftermin folgen, noch ein negativer Test vorgelegt werden“, so Bannier. Diese Einschätzung bestätigte in der Runde Dezernent Hans Thiele, der beim Kreis auch für die Gastronomie zuständig ist.

Wie umgehen mit der Luca-App?

Groß ist die Unsicherheit der Gastronomen auch bei Umgang mit der Luca-App. „Wie funktioniert das mit der Luca-App? Wer trägt dafür die Kosten? Was ist mit Gästen, die kein Smartphone und demzufolge auch keine Luca-App haben?“, fragte sich beispielsweise Sabine Decker vom Café Kuckuck in Hoyersburg. Ramon Rulff, neuer Leiter des Gesundheitsamtes im Altmarkkreis, klärte darüber auf, dass weder Gäste noch Gastronomen für die Luca-App etwas zu bezahlen hätten und dass ausschließlich die Gesundheitsämter die Daten daraus auslesen könnten. Für Gäste ohne Luca-App seien weiterhin Papierformulare auszufüllen.

Testzentren am Wochenende zu

Sonja Nowak von der Luftkurort Arendsee GmbH beklagte die viel zu geringen Testkapazitäten in Arendsee. Außerdem hätten die allerwenigsten Testzentren im Altmarkkreis an Wochenenden geöffnet. „Das ist ein Markt, der sich gerade entwickelt. Man kann nur über Privatinitiative solche Testmöglichkeiten schaffen“, warb Ziche um Geduld. Für Nowak keine leichte Aufgabe, denn sie berichtete von steigender Aggressivität der Urlauber.

Probleme mit gefälschten Dokumenten

Nicht trivial fand Nowak auch die Kontrolle der von Gästen vorgelegten Unterlagen. Sie sieht Probleme mit gefälschten Papieren, denn sie hätte Gäste von überall und auch Vorlagen aus anderen Bundesländern, aus Holland und Belgien. „Bei der Kontrolle von Unterlagen kommen Sie aus der unternehmerischen Verantwortung nicht heraus. Sie sind verantwortlich für die Einhaltung und Überprüfung der Regelungen“, sagte Ziche. „Ich finde es schwierig, das umzusetzen. Mir macht das Angst“, drückte Nowak ihre Sorgen aus.

Wie viele Gäste dürfen es drinnen sein?

Auch die Frage, wie viele Gäste bei Öffnung der Innengastronomie nun an einem Tisch sitzen und ob auch größere Gruppen kommen dürften, trieb die Gastronomen um. Zu erfahren war, dass bei einer Inzidenz von zwischen 50 und 100 an einem Tisch maximal fünf Personen aus unterschiedlichen Hausständen sitzen dürfen und dass je angefangene 2,5 Quadratmeter Gastronomiefläche nur ein Gast zugelassen ist.

Wissen, wie sich die Gastronomen fühlen

Carsten Speckhahn vom Hotel Union in Salzwedel hatte an den Landrat keine Fragen. „Ich möchte mir das nur anhören. Am meisten interessiert mich, wie sich die anderen Gastronomen fühlen“, so Speckhahn.