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Gaststätten Nicht alle Gastronomen in Arendsee und Salzwedel öffnen Pfingsten

Trotz der Corona-Lockerungen im Altmarkkreis Salzwedel machen viele Gastwirte über Pfingsten noch nicht auf. So kurzfristig sind sie nicht startbereit.

Von Beate Achilles und Christian Ziems Aktualisiert: 21.5.2021, 12:13
Noch sind die Stühle in den Außenbereichen des Cafés an der Jeetze leer. Über Pfingsten wird es dort Kaffee und Kuchen geben.
Noch sind die Stühle in den Außenbereichen des Cafés an der Jeetze leer. Über Pfingsten wird es dort Kaffee und Kuchen geben. Foto: Beate Achilles

Salzwedel/Arendsee - Mit negativem Coronatest, der maximal 24 Stunden alt ist, können Gäste in den Außenbereichen der Gastronomie theoretisch ab Sonnabend wieder bewirtet werden. Doch das ist für die Betreiber in der Praxis gar nicht so einfach.

Zeit zu knapp für Vorbereitungen

„Das Hotelrestaurant können wir so kurzfristig nicht wieder hochfahren“, sagt etwa Christian Speckhahn, Leiter des Hotels Union in Salzwedel. „Wir müssten dafür unter anderem das Personal aus der Kurzarbeit zurückholen. Zwar möchten die Mitarbeiter gerne wieder arbeiten, aber sie müssen auch eine Planungssicherheit haben“, so der Hotelier.

Temperaturen zu niedrig für Außengastronomie

Ähnlich äußert sich Einar Krause vom gleichnamigen Restaurant am Salzwedeler Kulturhaus: „Das ist für uns viel zu kurzfristig. Wir müssen einkaufen, die Mitarbeiter wieder regulär beschäftigen, die aktuell noch in Kurzarbeit sind, und eine aktuelle Speisekarte vorbereiten. Das ist so schnell nicht zu machen. Bei dem kühl-regnerischen Wetter, das wir im Moment haben, möchte doch sowieso kaum jemand draußen sitzen“, ist Krause überzeugt.

Auch Stefan Muchow vom Freizeit- und Eventcenter Salzwedel wird noch nicht öffnen: „Ein Los-Stopp-Spiel brauchen wir nicht“, sagt er. „Entweder wir machen auf - und zwar verlässlich - oder wir lassen es. Ich kriege das sonst von den Kosten her nicht gestemmt. Schließlich muss ich meine Leute aus der Kurzarbeit zurückholen. Zudem spielt das Wetter nicht mit.“

„Für mich ist das alles nicht mehr nachvollziehbar“, schimpft Muchow. „Warum konnten wir nicht aufmachen, als wir einen Inzidenzwert unter 50 hatten? Jetzt reicht plötzlich ein Wert unter 100 aus! Mir ist auch nicht klar, wie ich nachweisen soll, dass alle meine Gäste negativ getestet wurden. Von der Stadt kommt niemand, um uns Gastronomen zu beraten, wie wir uns in dieser Situation richtig verhalten sollen.“

Gäste werden in zwei Cafés bewirtet

Rosemarie Lehmann, Chefin des Schwarzen Adlers, des Jeetze-Cafés und des Cafés am Stadttor, ist mit ihrem Team darauf vorbereitet, an Pfingsten zumindest im Jeetze-Café und im Café am Stadttor Gäste zu bewirten. „Den Schwarzen Adler werden wir jedoch nicht aufmachen“, sagt sie. Auch Sonnenschirme habe sie noch nicht aufgespannt.Die Zießauer Gaststätte „Zur Wildgans“ will ebenfalls die Außengastronomie wieder öffnen. Gäste sollten das vorgeschriebene negative Testergebnis mitbringen.

Hier empfängt Arendsee seine Gäste

Ein Test kann aber auch vor Ort durchgeführt werden. Chef Marek Weiß zeigt sich vorsichtig optimistisch. Er will zunächst abwarten, wie das Geschäft anläuft. Seine Befürchtung: Der Aufwand des Testens könnte Gäste abschrecken. Für ihn ist unverständlich: Während Museen auch ohne dieses Prozedere besucht werden können, ist es für die Gastronomie weiter Pflicht. „Im Innenbereich ist dies nachvollziehbar, aber nicht draußen“, so der Zießauer.

Übernachtungen schon teilweise möglich

Sogar Übernachtungen kann Marek Weiß schon anbieten, aber nur in den Ferienwohnungen mit eigenen Küchen. Die Zimmer bleiben weiter ungenutzt. Auch im Flair-Hotel Deutsches Haus in Arendsee geht es los: „Wir werden ab Sonntag aufmachen und das, was gastronomisch erlaubt ist, auch anbieten“, zeigt sich Hotelchef Burghard Bannier entschlossen. Ihm geht es vor allem darum, wieder loslegen zu können, auch wenn es nur eingeschränkt draußen möglich ist. „Wir freuen uns sehr darauf“, so der Hotelier. Und auch darüber: Der kommunale Campingplatz wird am Sonnabend für Urlaubsgäste wieder öffnen. Bannier will ebenfalls so bald wie möglich den  Hotelbetrieb für Touristen wieder hochfahren.

Lieferengpässe beim Fassbier

Für die Außengastronomie sollten die Gäste im Deutschen Haus ein negatives Testergebnis mitbringen, notfalls gibt es Tests auch vor Ort. Bei den Vorbereitungen zeigte sich:  Es ist derzeit schwierig, an Fassbier zu kommen. Das Problem: Die Brauereien müssen ihre Kapazitäten erst wieder auf 100 Prozent bringen.