Online-Plattform Kurzer Draht zur Stadtverwaltung Arendsee
Mit wenigen Klicks und Worten auf Probleme hinweisen: Dieses Angebot will Arendsee 2021 etablieren.
Arendsee l „Zu viel Laub“, „Illegale Müllentsorgung“, „Defekte Straßenlampe“: Dies sind typische Überschriften von Meldungen, die direkt aus Ortsteilen der Kommunen kommen. Dahinter stecken Hinweise seitens der Bürger, die es von den Verwaltungen abzuarbeiten gilt. Bislang müssen Betroffene im Bereich Arendsee dafür direkt in das Rathaus im Luftkurort kommen beziehungsweise anrufen oder Mails schicken. Andere altmärkische Kommunen sind bereits weiter.
Sie bieten zusätzlich eine moderne Möglichkeit der Kontaktaufnahme. „Sag's uns einfach!“ lässt sich über die jeweilige Gemeinde-Internetseite abrufen. Im Bereich Beetzendorf-Diesdorf gibt es dieses Angebot bereits seit einigen Jahren. Und es wird rege genutzt, wie ein Blick auf die öffentlich einsehbaren Meldungen zeigt. „Wir leben in einer medialen Welt. Bei unserer großen Fläche mit vielen Ortsteilen ist dieses System erfolgreich und zudem sehr informativ“, so Anja Schrader, Hauptamtsleitern der Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf. Es werden Fahrtwege gespart, die bei einem persönlichen Besuch in der Verwaltung nötig wären und je nach Wohnort mehr oder weniger viel Zeit in Anspruch nehmen. Zudem entfallen Nachfragen in Sachen Bearbeitungsstand. Denn zu „Sag's uns einfach!“ gehört ein Status-System. Interessierte können zum Beispiel sehen, welche Details gerade bearbeitet werden oder bereits abgeschlossen sind. Seit Anfang 2017 gab es in der Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf allein auf diesem Weg 124 Meldungen. Bei dem System handelt es sich übrigens um ein Angebot des Bürger- und Unternehmensservices Sachsen-Anhalt.
Die Zahl der altmärkischen Gemeinden, die auf diese Variante setzen, steigt. Solche Behördenmelder, wenn auch im Detail manchmal etwas unterschiedlich aufgebaut, gibt es auch in Gardelegen und Klötze sowie seit Kurzem in Salzwedel. So wurde das System in der Kreisstadt allein seit Oktober 2020 bereits 39-mal genutzt. Arendsee will diesen Weg nun ebenfalls beschreiten.
Vor einigen Jahren hieß es noch, ein Versuch habe gezeigt, der Bedarf sei eher weniger vorhanden. Dies hat sich geändert, auch Einwohner dieser Region sollen von einem kürzeren Draht zur Verwaltung profitieren. Haupt- und Ordnungsamtsleiter Michael Niederhausen nannte auf Nachfrage die nächsten Schritte. So plant die Einheitsgemeinde, ihre Internetseite grundsätzlich zu modernisieren. Grund 6000 Euro sind dafür eingeplant. „Dabei wird der Behördenmelder mit eingerichtet. Er soll schnell zu finden sein“, erklärt der Amtsleiter. Die neue Internetseite soll von der Optik her an den vorhandenen Aufritt der Luftkurort Arendsee GmbH angepasst werden.
Bei „Sag's uns einfach!“ liegt der Schwerpunkt zudem auf einer möglichst breiten Funktionalität. Das Angebot ist nicht nur für Nutzer von PC und Laptops gedacht. Es soll rund um den Arendsee künftig auch auf dem Smartphone schnell nutzbar sein. Mit diesem Gerät können dann zum Beispiel von aktuellen Straßenschäden Bilder gemacht und diese gemeinsam mit einer kurzen Textmeldung an die Verwaltung geschickt werden.
Im Rathaus lässt sich damit das Problem schneller im Detail erfassen. Es könnte auch zügiger reagiert werden. Für Einwohner, die etwas melden wollen, wäre diese Variante ebenfalls einfacher. Sie müssten dann nicht noch ein Foto per Smartphone zum PC schicken und von dort aus zur Verwaltung. Wann genau dieser Behördenmelder für die Einheitsgemeinde Arendsee nutzbar sein wird, ist noch unklar.
Er soll aber im Zuge der neuen Internetseite im Laufe des Jahres 2021 umgesetzt werden. Eine Voraussetzung, damit Einwohner dieses Angebot reibungslos nutzen können, ist aber möglichst überall eine schnelle Internetverbindung. Daran wird derzeit bekanntlich seitens einiger Unternehmen wie der Telekom sowie des Zweckverbandes Breitband Altmark stückweise gearbeitet. Neben Glasfaserleitungen sind in Orten wie Ziemendorf und Kleinau neue Funktürme vorgesehen.