Verkehrswende Radfahrer versus Auto-Parkplatz in Salzwedels Zentrum
Die CDU schlägt vor, den Marktplatz von Salzwedel für Pkw-Stellflächen zu nutzen. Dagegen regt sich Widerstand vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC).
Dafür soll die Große St.-Ilsen-Straße bis zur Einfahrt am Lohteich für beide Fahrtrichtungen freigegeben und auf die vorhandenen Parktaschen auf der Fahrbahn verzichtet werden.
Was wohl zahlreiche Autofahrer freuen dürfte, stößt bei den Radfahrern vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) auf wenig Gegenliebe. Thorsten Weniger, Vorsitzender der ADFC-Ortsgruppe in Salzwedel, spricht sich deutlich gegen den Vorstoß der Christdemokraten aus. „Dadurch wird noch mehr Verkehr in die Innenstadt getragen“, ist er überzeugt. Und das würde nach seiner Einschätzung Probleme mit sich bringen: nämlich mit Konflikten zwischen Auto- und Radfahrern.
„Ich finde, dass es einen zusätzlichen Parkplatz im Zentrum nicht braucht“, so der ADFC-Vorsitzende im Gespräch mit der Volksstimme. Es gebe ausreichend Stellflächen. In einer Mitteilung des Fahrrad-Clubs dazu verweist dieser auf den Nicolaiplatz in unmittelbarer Nähe. Der sei an keinem Tag in der Woche ausgelastet und ebenso nah, um in Neuperverstraße, Burg- und Breite Straße shoppen zu gehen.
„Das ist sehr rückschrittlich und entspricht nicht den Zielen einer lebenswerten modernen Stadt für die Bewohner und Gäste“, wird Thorsten Weniger deutlich.
Er könne schlichtweg das Problem nicht erkennen, warum dieser Schritt überhaupt notwendig sei, so Weniger. Statt weniger Autos im Zentrum würden es mehr. Statt Pkw in Reihe und Glied solle die Fläche festen Veranstaltungen wie Hansefest, Nys- und Weihnachtsmarkt vorbehalten bleiben, dazu weiteren Events. „Der Marktplatz ist eine Ruhezone im innerstädtischen Bereich.“
Ob das die Salzwedeler Stadträte ebenso sehen, wird sich am 23. Januar zeigen. Dann landet das Thema im Salzwedeler Verkehrsausschuss. Eine Entscheidung kann aber erst bei der folgenden Stadtratssitzung Mitte Februar 2024 fallen.