Engagierte Feuerwehrfrau erhält den "Blumenstrauß des Monats" Juli Simone Meyer ist Vorreiterin mit Fleetmarker Floriangruppe
Simone Meyer aus Fleetmark ist mit Leib und Seele Feuerwehrfrau. Seit 2007 leitet sie die erste Floriangruppe im Altmarkkreis Salzwedel und engagiert sich für den Brandbekämpfernachwuchs. Dafür erhält sie den "Blumenstrauß des Monats" Juli.
Fleetmark l Dass es in der Altmark Floriangruppen bei der Nachwuchsfeuerwehr gibt, ist vor allem Simone Meyer aus Fleetmark zu verdanken. Sie hob am 19. Mai 2007 die erste Floriangruppe im Altmarkkreis Salzwedel aus der Taufe. "Es macht Spaß, die Sechs- bis Zehnjährigen an den Brandschutz heranzuführen und sie erste kleine Aufgaben lösen zu lassen", sagt die engagierte Feuerwehrfrau.
Sie übt mit den Kleinen, die unter ihrer Anleitung ganz eifrig bei der Sache sind, an der Kübelspritze, Knotenknüpfen und Erste Hilfe. "Aber natürlich steht das Spielerische im Vordergrund", betont sie. Und so wird auch gespielt, Eis geschleckt oder ins Zeltlager gefahren. "Oder es gehört auch mal dazu, dass ich nass gespritzt werde - wie vorletzten Samstag", erinnert sie sich lächelnd.
Krimis lesen und Gassi gehen sind guter Ausgleich
Denn das ist deutlich zu spüren: Die Arbeit mit den zwölf Mädchen und Jungen ist ihr Lebenselixier - natürlich neben ihrem Mann Dirk und dem kleinen Yorkshire Terrier Lucky. Mit Ersterem, einem Feuerwehrmitglied wie sie, fährt sie seit sieben Jahren jährlich nach Ägypten in den Urlaub. "Da sind wir auch auf dem Nil gefahren", sagt sie schmunzelnd. Schmunzelnd, weil sie eine passionierte Krimileserin ist und natürlich auch Agatha Christies "Tod auf dem Nil" kennt und liebt.
Mit dem Zweiten geht sie täglich Gassi und kann dabei ebenso wunderbar abschalten wie beim Lesen. Zurzeit fesselt sie aber kein Krimi, sondern eine Biografie: Sie lernt gerade Che Guevaras Lebensweg kennen.
"Das ist für mich ein guter Ausgleich zur Arbeit", bekennt die 45-Jährige. Die gelernte Verkäuferin für Fleischwaren ist Marktleiterin in einem Fleetmarker Supermarkt. Zu DDR-Zeiten arbeitete sie im Dorfkonsum, später im Schlachthof in Salzwedel. 1990 zog es sie in den Westen - neun Jahre lang lebte sie in Niedersachsen. "Aber jedes Wochenende zog es mich nach Hause", blickt sie zurück. Schließlich war und ist sie mit Leib und Seele Feuerwehrfrau.
Und 2000 kam sie ganz wieder in die Altmark. Aber zum Arbeiten ging\'s für zwei Jahre nach Diesdorf, bevor sie den Markt in Fleetmark übernahm.
Trotz aller Wechsel und Veränderung ist Simone Meyer der Feuerwehr immer treu geblieben: "Ich bin mit 14 Jahren dazu gekommen, weil ich gefragt wurde, ob ich beim Wettkampf die Frauenmannschaft verstärke", weiß sie noch. "Und das wollte ich", fügt sie an. "Weil es mir Spaß machte."
Das war 1981. "Drei Mal wurden wir Kreismeister in der Gruppenstafette", erzählt sie. Auch die Grundausbildung habe sie absolviert, dann die Ausbildung zur Truppführerin und als Atemschutzgeräteträgerin. Auf die Gruppenführerausbildung hat sie verzichtet. "Das habe ich nicht mit meiner Arbeit vereinbaren können", bedauert sie.
Aber da sie ein praktischer Mensch ist und einmal gefasste Entschlüsse nicht ständig wieder in Frage stellt, nimmt sie es gelassen.
Zurück zum Nachwuchs: Die Jugendwehr in Fleetmark wurde 1998 gegründet. "Im Sommer 1999 stieg ich als Betreuerin ein, war von 2000 bis 2004 Jugendwartin", so Simone Meyer. In dieser Aufgabe sei sie voll aufgegangen. "Die Ausbildung der Jungen zu fördern war toll", schwärmt sie. Aber 2004 habe es an Jugendlichen gefehlt. Erst 2006 ging es wieder los. "Und dann haben wir uns überlegt, noch früher mit der Nachwuchsgewinnung anzufangen", sagt Simone Meyer. Dem Anliegen widmet sie sich mit ganzer Kraft - und mit der Hilfe von Carsten Gammeln.
Zum ersten Mal ist ein Marsch in Arendsee geplant
Als Mitglied im Jugendausschuss des Feuerwehrverbandes Altmarkkreis Salzwedel bemüht sich Simone Meyer, die Florianbewegung zu stärken. "Zurzeit gibt es neben unserer noch Gruppen in Mahlsdorf und Abbendorf", weiß sie. Ihr Wunsch und ihr Streben: dass es mehr werden und die jungen Leute in den Wehren bleiben. Aber das sei tatsächlich Wunschdenken. Denn natürlich weiß sie um die Zwänge, die Ausbildung und Arbeitsplatz für einen Brandbekämpfer bedeuten.
Heute verbringt Simone Meyer ihr Wochenende in Zichtau: Mit ihren Floriankindern ist sie beim Zeltlager dabei und nimmt am Spiel ohne Grenzen teil. Zur Freude ihrer Schützlinge ist bald ein Sommerfest im Märchenpark geplant. "Aber wir feiern nicht nur - im September bestreiten wir den Orientierungsmarsch in Wallstawe", schaut sie voraus. Zum ersten Mal sei auch ein Marsch in Arendsee geplant. Es sei gut, die engere Zusammenarbeit der Wehren, insbesondere der Jugendwehren, innerhalb der Einheitsgemeinde in Gang zu bringen. "Das liegt mir sehr am Herzen", betont sie.