Altmärkische Lindenberg-Fans wollen Treffen mit bis zu 200 Teilnehmern in die Hansestadt holen Udonauten landen 2014 in Salzwedel
Vier Altmärker wollen ein Udo-Lindenberg-Fantreffen nach Salzwedel holen. Sie erwarten bis zu 200 Teilnehmer. Der Künstler mit Hut, Sonnenbrille und Zigarre hat es ihnen einfach angetan.
Salzwedel l September 2014 in Salzwedel: Passanten wundern sich. So viele Männer mit Zigarre, Hut und Sonnenbrille haben sie hier noch nie gesehen. Und das am helllichten Tag. Es ist ein Treffen der Fans von Udo Lindenberg. Fast 200 sogenannte Udonauten sind in der Stadt.
So ist der Plan von Dirk Apel. Der Salzwedeler will mit seiner Frau Ines sowie Torsten und Kerstin Muck aus Kakerbeck das Treffen ausrichten. Alle vier sind leidenschaftliche Lindenberg-Anhänger. Drei- bis viermal im Jahr sind sie in Sachen Udo unterwegs.
2010 charterte der Rockstar ein Kreuzfahrtschiff. 2000 Fans fuhren auf dem sogenannten Rockliner mit - unter ihnen die vier Altmärker. Vier Tage lang ging es von Hamburg nach Dover und zurück. Udo gab Konzerte und ging mit den Fans auf Tuchfühlung. Ein fantastisches Erlebnis für die Fans, die sich auch Lindianer nennen. Jedes Jahr gibt es seitdem ein Rockliner-Veteranentreffen. Und dies soll 2014 in Salzwedel stattfinden. "150 bis 200 Leute kommen bestimmt", sagt Dirk Apel.
"Ich musste gehen, obwohl ich noch so gern geblieben wär"
Seit seinem 16. Lebensjahr ist der Salzwedeler Fan des Panikrockers. Damals lernte er beim Zelten ein Mädchen aus Dänemark kennen. "Mir war klar, wir werden uns nicht wieder sehen", sagt Apel und fügt hinzu: "Ein paar Wochen später hat Udo das Lied Mädchen aus Ost-Berlin herausgebracht." Lindenberg singt darin: "Ich musste gehen, obwohl ich noch so gern geblieben wär." Seitdem kennt Dirk Apel alle Titel. Aber das Mädchen aus Ost-Berlin ist bis heute sein Lieblingslied.
Nur den Namen seines Mädchens aus Dänemark hatte er vergessen. Hilfe kam von unerwarteter Seite. In seinen Stasi-Akten entdeckte Apel Liebesbriefe, die er als Jugendlicher an Mai-Britt geschrieben hatte. Vermerk: Apel "schlägt Treffen im sozialistischem Ausland vor".
Dazu kam es nicht. Was geblieben ist, ist die Leidenschafts des Salzwedelers für den Sänger. Gleich nach der Wende besuchte er die ersten Konzerte. Zuhause hat er heute eine eigene Udo-Ecke für Poster, Bücher, T-Shirts und andere Andenken an den Panikrocker.
Gerade erst war er mit Ines Apel, Torsten und Kerstin Muck beim Rockliner-Veteranentreffen in Gronau - dem Geburtsort des Künstlers. "Wir vier sind die Altmark-Gang", sagt der Salzwedeler und fügt hinzu: "Das Spannende ist, dass sich Menschen aus allen Klientelen dort treffen." Sie lernten einen Müllfahrer und eine Fachärztin kennen.
"Der Standesbeamte hatte sich als Udo verkleidet"
Die Fans hörten Konzerte, quatschten und viele saßen bis spät in die Nacht an der Bar - so wie ihr Idol. Der Künstler schickte seine Grüße per Videobotschaft. Es gab es sogar eine Hochzeit. "Der Standesbeamte hatte sich als Udo verkleidet", sagt Dirk Apel.
"Lindenberg ist für uns nicht nur ein Sänger. Er ist ein Philosoph der seine Gedanken in Musik verpackt. Es gibt einfach kein Thema, das der Mann auslässt ", erklärt Dirk Apel die Begeisterung für den Künstler.
Für ihn nehmen die Altmärker so einiges auf sich. Um an Karten für das Konzert zu seinem aktuellen Album zu kommen, stellten sie sich ab morgens um 6 Uhr vor das Hotel Atlantic. Der Vorverkauf für die 300 Karten begann um 12 Uhr. Gut 70 Leute waren noch vor ihnen.
Auch das Musical in Berlin habe er schon gesehen, so Apel, "es hat mich emotional berührt."
Für das Treffen in Salzwedel würden die vier Altmärker am liebsten die Coverband El Panico engagieren. "Sie sind einfach die Besten", sagt Dirk Apel. Im Januar sollen die Planungen losgehen.
Also liebe Kneipenbesitzer: Halten Sie 2014 ausreichend Eierlikör und Whiskey bereit - das sind die Lieblingsgetränke des Panikrockers und von vielen seiner Fans.
Und vielleicht kommt ja auch Udo Lindenberg in die Stadt. Das hoffen Dirk Apel und seine Mitstreiter. "Salzwedel liegt schließlich zwischen seinen Wohnsitzen in Berlin und Hamburg", sagt der Salzwedeler.