Am Ufer Unfallrisiko am Arendsee: Trockene Bäume müssen schnell gefällt werden
Bäume werden im Sommer eher selten gefällt. Doch zwischen Wanderrast und Seglerhafen waren trotzdem Kettensägen zu hören. Gefahr ist in Verzug, Gehölze müssen weichen.
Arendsee - Geduldig warteten Radfahrer und Spaziergänger, bis es von Waldarbeitern hieß: „Jetzt können Sie weiter.“ Direkt am Seeweg wurde gesägt. Die Baumfällaktion musste kurzfristig angesetzt werden, nachdem Arendsees Revierleiter Lothar Büst trockene Gehölze entdeckt hatte. Vor einigen Wochen war noch nicht zu erkennen, in welchem schlechten Zustand sie sind. Innerhalb kürzester Zeit wurden insbesondere Birken trocken. Ganze Bäume oder einzelne Äste könnten bei Wind auf die Promenade stürzen. Da sich dort erfahrungsgemäß viele Menschen aufhalten, wird kein Risiko eingegangen.
Lothar Büst sprach mit der Stadtverwaltung – der Wald gehört der Einheitsgemeinde Arendsee. Und die Entscheidung wurde schnell getroffen. Während die Arbeiten liefen, ging es im Volksstimme-Gespräch auch um einen weiteren Abschnitt. Denn zwischen Wanderrast und Badestelle Quelle ragte ein Stamm schief über den Seeweg, die Krone befand sich in einem anderen Baum. Der Förster schaute sich dort genauer um. Diese Gefahr wurde sofort beseitigt. „Ich musste noch weitere 20 Bäume markieren. Besonders kritisch ist es am Spielplatz an der Quelle. Dort stehen allein fünf bis sechs große trockene Birken und eine Eiche“, machte der Förster deutlich.
In der nächsten Woche wird wieder gesägt
Die Mitarbeiter des Forstamtes Nordöstliche Altmark wurden vom kommunalen Arendseer Wirtschaftshof unterstützt. Teilweise wurde mit Seilwinde gearbeitet, damit die Bäume auch in die gewollte Richtung fallen und kein Zaun, Unterstand oder Spielgerät Schaden nimmt. Alle Bäume wurden aber noch nicht geschafft. Im Fokus standen zunächst die Exemplare zwischen Badestelle Wanderrast und Regattaverein (insgesamt 17). Voraussichtlich am nächsten Dienstag geht es dann zwischen Badestelle Quelle und Wanderrast weiter. „Wir bitten bei Urlaubern sowie Einheimischen um Verständnis, wenn es bereits morgens etwas lauter wird. Aber die Sicherheit geht einfach vor“, erklärt Lothar Büst. Kurzzeitig müssen auch Teile des Seeweges abgesperrt werden und Passanten warten. Der Förster ging auf die Frage ein, warum trotz der Regenfälle in den vergangenen Wochen so dicht am Arendsee erneut Probleme auftreten – bereits im Winter waren Fällaktionen nötig. Der Grundwasserstand ist weiter zu niedrig. Die Verluste aus den vergangenen Trockenjahren sind noch längst nicht ausgeglichen. Die Bäume direkt am See waren besonders verwöhnt. Sie bildeten darum ihre Wurzeln weniger tief aus. Gerade ältere Exemplare können sich auf die veränderte Situation nicht mehr richtig einstellen und werden trocken. Einige von ihnen müssen per Hubsteiger von oben zersägt werden, da sie ungünstig stehen.
Auf den ersten Blick ist die Gefahr manchmal kaum erkennbar. So stand nahe der Wanderrast eine Eiche. Sie wirkte grün. Aber nur, weil sich Efeu ausgebreitet hatte. Der Baum selber war total trocken, er musste weichen. Um mitten in der Urlaubersaison die Arbeiten am stark frequentierten Seeweg nicht ausufern zu lassen, bleiben einige Holzteile erstmal liegen. Auch dabei bittet Lothar Büst um Geduld. Insbesondere an der Wanderrast gibt es noch einen weiteren Grund: Dort sollen unter anderem aus Stümpfen geschnitzte Tiere entstehen. Aus weiteren Bäumen wird Brennholz. Interessenten können sich beim Förster unter Telefon 0172/ 30 90 740 melden und erhalten dann weitere Informationen.
Probleme auch an der Försterwiese
Die Stadtverwaltung ist in alle Entscheidungen eingebunden. So machte sich Jasmin Scheffler vom Bauamt vor Ort ein Bild. Sie informierte zudem über eine weitere Fällaktion. Mitarbeiter des Landesforstbetriebes müssen trockene Äste an der Försterwiese neben dem Seeweg entfernen. Dies soll in den nächsten Tagen geschehen. Auch dort muss mit Einschränkungen auf dem Weg gerechnet werden.