Viehtransport 190 Ferkel nicht an Überhitzung gestorben
Mehrere ungünstige Faktoren führten zum Tod von 190 Ferkel, die während des Transportes nach Peckfitz verendeten.
Peckfitz l Für die Mitarbeiter der Pela Pro Pig GmbH in Peckfitz war es ein Schock, als sie die Ferkel am Mittwochvormittag abladen wollten. 150 der 1300 Tiere, die sich im Viehtransportfahrzeug befanden, lagen tot auf den Ladeflächen. Inzwischen hat sich die Zahl auf 190 erhöht. „Es war eine dramatische Situation, der Anblick war grauenvoll“, sagt Volker Tschee, der in dem Landwirtschaftsbetrieb für die Schweine zuständig ist. Die Bilder hätten ihn die ganze Nacht und auch am gestrigen Donnerstag noch verfolgt. Einziger Lichtblick: Den anderen Ferkeln gehe es gut. Sie seien umgehend in einen klimatisierten Stall gebracht, mit Wasser besprüht und tierärztlich versorgt worden. Er sei Donnerstagfrüh früh gleich im Stall gewesen und habe die Jungtiere beobachtet. „Sie sind fit“, sagt er erleichtert.
Dass die Ferkel verendet sind, habe nichts mit den Transportbedingungen zu tun, betont er. Sie seien am frühen Morgen bei Rathenow eine Stunde lang aufgeladen worden, dann war das Fahrzeug eineinhalb Stunden unterwegs. Die Lüftung habe funktioniert, die Klappen waren offen. Besonders heiß war es zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht. Die Fahrerkarte sei ausgelesen worden. Polizei und Kreisveterinäramt hätten alles umgehend überprüft.
„Der Betrieb hier in Peckfitz kann am wenigsten dafür“, stellt Tschee fest. Den wirtschaftlichen Schaden schätzt er auf 10.000 Euro. Vermutlich habe die Hitze der vorangegangen Tage, die vier Wochen alten Tiere gestresst. „Auch wenn die Ställe gut belüftet sind, waren es doch extreme Witterungsverhältnisse“, schätzt er ein. Der Kreislauf von Schweinen sei sehr empfindlich.
Amtstierärztin Dr. Susanne Lehner bestätigte gestern, dass die Ferkel nicht an Überhitzung gestorben sind. Das sei die Erkenntnis aus den sofort eingeleiteten Untersuchungen. Ein technischer Defekt am Fahrzeug ist nicht festgestellt worden.
Mehrere ungünstige Faktoren hätten dazu beigetragen, dass die Jungschweine den Transport nicht überlebten. So handelt es sich um Absatzferkel, die erst an dem Morgen von der Muttersau getrennt wurden. Eine pathologische Untersuchung von noch am Mittwoch an das Landesamt für Verbraucherschutz in Stendal zur Sektion eingeschickten Tierkörpern hat ergeben, dass bei den Tieren eine Durchfallerkrankung im Entstehen war. Dies sei aber äußerlich vor dem Verladen noch nicht zu merken gewesen. Die Kombination aus der Hitze der vergangenen Tage, der Aufregung beim Absetzen, des Stresses beim Transport und des beginnenden Durchfalls habe zum Verenden eines Teils der Ferkel geführt, schätzt sie ein.
Eine, bei einer so großen Anzahl von verendeten Tieren immer im Raum stehende Tierseuche, haben die Veterinäre aufgrund der Untersuchungsergebnisse ausgeschlossen. Die überlebenden Tiere wurden im Stall von den Amtstierärzten besichtigt und weitere Untersuchungen eingeleitet.
Die Polizei hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass ausschließlich die zu dem Zeit- punkt 150 toten Ferkel transportiert worden sind, was sich inzwischen als Fehlinformation herausstellte.