1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Schönebeck
  6. >
  7. Barby ist solidarisch: Spontane Hilfe für Flutopfer im Westen Deutschlands

Solidarität Barby ist solidarisch: Spontane Hilfe für Flutopfer im Westen Deutschlands

Eine Spendenaktion für die Flutopfer in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ist in Barby angelaufen. Es wirde Spendenkonto eingerichtet . Stadträte stiften Sitzungsgeld

18.07.2021, 19:55
In der Eifel haben heftige Regenfälle und Dauerregen für Überschwemmungen und Überflutungen gesorgt. Im Ahrtal trat der Fluss vielerorts über die Ufer und überschwemmte nicht nur Keller sondern ganze Ortschaften. Im Bild eine Ortschaft an der Straße zwischen Dernau und Walporzheim, die von den Fluten auf einem Abschnitt einfach mitgerissen wurde.
In der Eifel haben heftige Regenfälle und Dauerregen für Überschwemmungen und Überflutungen gesorgt. Im Ahrtal trat der Fluss vielerorts über die Ufer und überschwemmte nicht nur Keller sondern ganze Ortschaften. Im Bild eine Ortschaft an der Straße zwischen Dernau und Walporzheim, die von den Fluten auf einem Abschnitt einfach mitgerissen wurde. Foto: imago images/Future Image

Barby - Thomas Schäfer

„Ich denke, wir sollten heute vor der eigentlichen Sitzung an die Bürgerinnen und Bürger in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz denken und sie in unseren Herzen und Gedanken haben. Wer die Nachrichten verfolgt hat, weiß, dass sie derzeit Dinge durchleben, die viele von uns auch schon in ähnlicher Form erlebt haben“, richtete der Stadtratsvorsitzende Klaus Strobel zu Beginn der Stadtratssitzung am vergangenen Donnerstag nachdenkliche Worte an die versammelten Räte. „Wer die Bilder gesehen hat - wie ganze Dörfer und Existenzen innerhalb von Minuten vernichtet werden - das ist schon erschreckend.“

Damit traf der den Nerv der Barbyer Stadträte. Nachdenkliche Gesichter, betretenes Schweigen, Erinnerungen an 2013. Jörn Weinert ergriff das Wort: „Vielleicht gibt es die Möglichkeit, darüber nachzudenken, wie wir als ehemals Betroffene jenen helfen können, die uns geholfen haben.“ Beim Nachdenken blieb es nicht.

„Ich denke, alle haben in Erinnerung, wie es bei uns 2013 war. Wir haben damals viel Unterstützung erfahren. Es wäre schön, wenn auch wir jetzt helfen würden. Zentral organisiert, für die, die helfen möchten. Es geht darum, schnell denen unter die Arme zu greifen, die jetzt dringend Hilfe benötigen“, so Jörn Weinert.

Oftmals mahlen die Mühlen der Verwaltung nicht sonderlich schnell. In diesem Fall jedoch wurde der Turbo angeworfen. Der Stadtrat kam überein, das Konto der Stadt als Spendenkonto zu nutzen. Die Stadträte sicherten spontan zu, ihr Sitzungsgeld zu spenden. Weiterhin wurde vereinbart, dass sich Bürgermeister Torsten Reinharz gleich am Freitagmorgen um Kontakt zu einer von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Gemeinden bemühen wird.

Gleich am Freitagmorgen hatte Bürgermeister Torsten Reinharz versucht, mit mehreren von der Katastrophe betroffenen Orten telefonisch Kontakt aufzunehmen. „Ich bin nicht durchgekommen. Was aber verständlich ist. Man kann sich vorstellen, dass sie dort momentan noch andere Sorgen haben“, so Reinharz.

Am Freitagnachmittag teilte Reinharz mit, dass sich die Verwaltung dazu entschieden hat, Altena - einem vom Hochwasser extrem betroffen Ort in Nordrhein-Westfalen, als Stadt Barby zu unterstützen. Dazu wurde per E-Mail Kontakt aufgenommen.

Wer Barby bei der Hilfe unterstützen möchte, kann dies per Geldspende machen. Spenden sind unter dem Verwendungszweck „Hochwasserkatastrophe NRW" auf das Stadtkonto: Salzlandsparkasse, IBAN   DE02 8005 5500 0390 0239 14, BIC: NOLADE21SES möglich.

„Natürlich wäre es die einfachste Variante, Geld zu überweisen. Altena könnte es für das einsetzen, was direkt gebraucht wird. Dazu werden wir aber explizit Kontakt aufnehmen und das genaue Prozedere besprechen“, so Reinharz.

Geld allein wird bei einer Katastrophe dieses Ausmaßes nicht reichen. Decken, Kleidung, Pumpen, Nahrung - die Liste der Dinge, die jetzt am dringendsten benötigt werden, ist lang. Daher verspricht Bürgermeister Reinharz: „Sollten Bürger Sachspenden spenden wollen, so werden wir alles in Bewegung setzen, diese auch in das Katastrophengebiet zu bringen.“

Aktuelle Informationen zur Hochwasserhilfe gibt es auf Barbys Webseite www.stadt-barby.de.