1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Schönebeck
  6. >
  7. Bürgermeisterwahl: Barby wählt neues Stadtoberhaupt

EIL

Bürgermeisterwahl Barby wählt neues Stadtoberhaupt

Um 19:25 stand es fest, Barby hatte einen neuen Bürgermeister. Nachdem Torsten Reinarz nicht erneut antrat, war dieser Ausgang nicht überraschend

Von Thomas Linßner und Stefan Demps Aktualisiert: 08.10.2023, 20:40
Lara (9) und Emma (5) schauen interessiert zu, wie Mutti Lisa Büchner  gestern Vormittag im Barbyer Wahllokal 2 (Feuerwehrdepot) ihren Wahlschein in die Urne steckt.
Lara (9) und Emma (5) schauen interessiert zu, wie Mutti Lisa Büchner gestern Vormittag im Barbyer Wahllokal 2 (Feuerwehrdepot) ihren Wahlschein in die Urne steckt. Thomas Linßner

Barby - „Sie haben 1878 Stimmen bekommen. Das ist mit 57,61 Prozent die absolute Mehrheit. Ich darf Ihnen zur gewonnenen Wahl gratulieren“, betrat Wahlleiterin Sophie Conrad 18.51 Uhr das Bürgermeisterzimmer des Barbyer Rathauses. Selbstverständlich fehlte der obligatorische Hinweis nicht, dass es sich um ein vorläufiges Endergebnis handele. Weinert war – als sei er hellseherisch – als einziger der drei Bewerber kurz vor der finalen Auszählung ins Barbyer Rathaus gekommen. Ab 18 Uhr meldeten die einzelnen Wahllokale der Einheitsgemeinde die Ergebnisse telefonisch. Im Dienstzimmer von Wahlleiterin Sophie Conrad liefen die Fäden zusammen.

Wohl kaum jemand hätte es für möglich gehalten, dass es zu keiner Stichwahl kommen würde.

Frank Sieweck erreichte als Zweitplatzierter 1174 der abgegebenen Stimmen. Das waren 36,01 Prozent der gültigen Stimmen.

„Ich bin ein bisschen traurig, aber die Bürger haben entschieden“, kommentierte Frank Sieweck das vorläufige Wahlergebnis. Seinem siegreichen Kontrahenten wünscht er alles Gute und ein stets glückliches Händchen in seinem neuen Amt. „Ich habe einen Kloß im Hals und muss das erstmal sacken lassen“, sprach Sieweck über seine eigene Gefühlslage. Der Barbyer Stadtrat wird die Wahl nun verarbeiten, sich dann aber weiter in seine kommunalen Aufgaben stürzen.

Auch Fred-Edgar Peter erfuhr von seinen 6,38 Prozent und damit dem dritten Platz erst 19.50 Uhr durch den Anruf der Volksstimme. „Dass das Ergebnis so krass ausfällt, hätte ich nicht gedacht“, gestand der Barbyer. Er hätte erwartet, dass es eine Stichwahl geben würde. Die absolute Mehrheit von Jörn Weinert habe er sich im Vorfeld nicht vorstellen können. „Ich nehme das sportlich. Es war eine Lebenserfahrung“, so der Finanzberater, der im Hobby als Schiedsrichter unterwegs ist.

Bei Jörn Weinert konnte man regelrecht sehen, wie ihm eine Last von den Schultern fiel. Als Sophie Conrad das Ergebnis verkündete, entfuhr dem promovierten Altgermanisten aus tiefster Brust ein „Gott sei Dank“. Jörn Weinert gestand, ebenfalls mit einer Stichwahl gerechnet zu haben. „Ich danke den Wählern für ihr Vertrauen und zolle auch meinen Kontrahenten Respekt.“ Seine Dienstzeit wird im Februar 2024 beginnen.

Entschieden wurde die Wahl deutlich auf der südlichen Saaleseite. Dort hatte Weinert in jedem Ort die Stimmenmehrheit, während es in Barby und Umgebung stets Frank Sieweck war. Was die Spaltung der Einheitsgemeinde in Zahlen verdeutlicht.