Kultur Bierer Berg: Wieso eine Telefonzelle nicht mit Hörer sondern mit Büchern ausgestattet ist
Es ist freiwillig und ungezwungen. Bücherboxen oder öffentliche Bücherschränke gibt es in Deutschland einige. Schönebeck hat nun zwei. Einer im E-Center und seit kurzem nun auch auf dem Bierer Berg.

Schönebeck - Bücherregale und die darin befindlichen Werke sind bisweilen Staubfänger. Manche Exemplare sind vielleicht seit Jahren nicht mehr in den Händen ihrer Besitzer gewesen. Doch wohin mit den Büchern? Mancher verkauft diese bei Händlern für schmales Geld.
Doch es gibt eine weitere Möglichkeit: die Bücherbox oder öffentlicher Bücherschrank. Eine davon ist seit ein paar Tagen im klassischen Design, auch auf dem Bierer Berg zu finden. Im Stile einer alten Telefonzelle ist diese Bücherbox damit der zweite Umtauschplatz in Schönebeck, wo Bücher getauscht werden können.
Der erste ist im Salzer Park (E-Center) in der Stadionstraße, wo sich bereits eine solche Tauschmöglichkeit befindet. Neben dem Eingang in das „Salzer Kurpark Café“ ist dort ein eher klassisches Bücherregal als Design gewählt. Das Aussehen ist auch eher zweitrangig. Wichtiger ist, dass von beiden Orten nun Bücherwürmer und Leseratten Werke, soweit vorhanden, tauschen können.
In deutschen Großstädten wie Hannover oder Hamburg gibt es diese Möglichkeit schon länger. In der Hansestadt fahren beispielsweise Linienbusse, die diesen Tausch anbieten. Im Prinzip funktioniert diese Bücherbox wie eine freiwillige Tauschbörse. Jeder Bürger kann seine Bücher einstellen, um sie anderen Lesern anzubieten. Wie viele Bücher jemand reinstellt, ist jedem selbst überlassen. Außerdem ist es möglich , jederzeit ein Buch zu entnehmen und zum Lesen mitzunehmen.
Es bleibt also jedem selbst überlassen, ob man sie zurückbringt, behält, tauscht oder nichts davon. In Sachsen-Anhalt befinden sich inzwischen mehr als 85 solcher Bücherschränke. Spitzenreiter ist dabei Halle mit derzeit 13 solcher Bücherboxen. Der Kreativität, wie diese aussehen, sind keine Grenzen gesetzt, alle sind im Design völlig unterschiedlich. So gibt es Holzregale, Bücherschränke oder wie auf dem Bierer Berg steht eine gelbe Telefonzellen. Auch die rote Variante, die noch aus London bekannt ist, erfreut sich dabei gewisser Beliebtheit.
Damals wie heute dienen Telefonzellen dazu, Menschen miteinander zu verbinden, Einst telefonisch, wird ihnen nun als Bücherumtauschplatz ein zweites Leben eingehaucht. Genau wie den Büchern, die nun nicht mehr einstauben müssen.