Blaulicht Calbe: Das neue Einsatzfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr hilft beim zweiten Rettungsweg
Die Freiwillige Feuerwehr Calbe ist seit einigen Wochen bereits mit einer neuen Drehleiter im Stadtgebiet unterwegs. Demnächst soll sie in den Dienst gehen.
Calbe - Die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Calbe haben seit einiger Zeit ein neues Hubrettungsfahrzeug.
So wird die Drehleiter auch genannt. Die Fahrzeugbeschaffung vom Typ Drehleiter mit Korb (DLA(K) 23/12), hat eine lange Vorgeschichte. Bereits im Mai 2022 nahmen Orts- und Stadtwehrleiter Lars Roschkowski und Bürgermeister Sven Hause an einer Informationsveranstaltung des Innenministeriums zur zentralen Beschaffung von Drehleitern durch das Land Sachsen-Anhalt teil. Später wurden die Ausstattung und weitere Details zum Fahrzeug abgestimmt. Kurz vor Abholung fanden die Abnahme des Gerätes und wenige Tage später die technische Einweisung in die Nutzung der neuen Drehleiter statt. Vor Ort in Ulm beim Hersteller Magirus ließen sich die Kameraden Lars Roschkowski, Heiko Hoffmann, Rene Birnbaum und Andreas Ebel mehrere Tage in die Funktionsweise des äußerst komplexen Fahrzeuges einweisen.
„Mit der Ersatzbeschaffung macht die Feuerwehr nun einen technischen Sprung von zwei Jahrzehnten“, sagt Stadtwehrleiter Lars Roschkowski. Viel moderner sei das ganze Fahrzeug und die Technik, schwärmt er.
In den vergangenen Wochen hat die Feuerwehr das Einsatzfahrzeug bereits in die Ausbildungsdienste mit eingebaut und die verschiedenen Funktionen getestet. Mit dem 32 Meter langen Leiterpark kann die Feuerwehr Menschen aus einer Höhe von 23 Metern einen zweiten Rettungsweg bieten, wobei das Fahrzeug bis zu zwölf Meter von dem Gebäude entfernt aufgestellt werden kann.
„Wir sind sehr froh und auch ein wenig stolz auf unsere neue Drehleiter. Sie entspricht allen Vorstellungen und wird den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Calbe bei der Rettung von Personen und Löschen von Großbränden noch bessere Voraussetzungen bieten“, wird Lars Roschkowski in einer Pressemitteilung der Stadt zitiert.
Neben dem Fahrer finden zwei weitere Feuerwehrleute Platz in der Fahrerkabine. In den Rettungskorb mit maximaler Rettungskorblast von 500 Kilogramm dürfen sich bis zu fünf Personen aufhalten.
Aufgrund der zentralen Beschaffung durch das Land Sachsen-Anhalt konnte ein sehr guter Kaufpreis erzielt werden, so die Stadt weiter. „Die Kosten für das Fahrzeug beliefen sich auf 644 331 Euro. Durch uns als Stadt sind davon 374 331 Euro zu tragen, da beim Land Sachsen-Anhalt eine Festbetragsförderung in Höhe von 270 000 Euro eingeworben werden konnte“, sagte Bürgermeister Sven Hause.
Bereits seit einigen Jahren bündelt das Land die Nachfrage nach neuer Einsatztechnik und schreibt die Fahrzeuge zentral aus. Das senkt die Preise deutlich bei den Beschaffungen. Würden die Kommunen die Fahrzeuge einzeln ausschreiben, müssten sie in der Regel mehr dafür bezahlen.
Für die Saalestadt ist die neue Drehleiter wichtig, gibt es doch sehr viele Gebäude in der Stadt, deren zweiter Rettungsweg im Brandfall durch die Drehleiter abgedeckt wird, heißt es bereits in der Risikoanalyse der Stadt. Daneben kann das Einsatzfahrzeug der Feuerwehr besondere Dienste leisten, wenn es darum geht, Brände mit der Drehleiter von oben zu bekämpfen.
Wer die neue Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr mal aus nächster Nähe betrachten möchte, kann dies bereits zum Bollenfest am Sonnabend, 2. September tun. Auf dem Kirchplatz präsentiert die Freiwillige Feuerwehr die Drehleiter und ihren weiteren Fahrzeugpark während des ganzen Tages, kündigt die Stadt an. Dafür gibt es auch noch einen weiteren Grund. Wehrleiter Lars Roschkowski erklärt: „Unsere Wehr begeht dieses Jahr ihr 145-jähriges Jubiläum“. Und wenn am Sonntag, 3. September die neue Bollenkönigin, Bollenprinzessin und zahlreiche weitere Hoheiten per Kutsche und Autokorso vormittags durch Calbe fahren, dann werden alle von der neuen Drehleiter und einem weiteren Einsatzfahrzeug begleitet. Man wird sich in den Calbenser Straßen mit Signal bemerkbar machen. Außerdem wird das Fahrzeug dann offiziell in Dienst gestellt.