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Stadtgeschehen Der „Amikäfer“ - ein Insekt wird in Barby und der DDR 1950 zu einer Plage und zum Politikum

Im Sommer 1950 kommt es auf den Feldern der DDR zu einer Kartoffelkäferplage. Die Schädlinge haben sich sprunghaft vermehrt. Für das Politbüro steht fest: Das waren die Amerikaner, die die Insekten mit Flugzeugen abwarfen. Schulkinder müssen auf die Felder, um die verfressenen Käfer abzusammeln.

Von Thomas Linßner 23.07.2022, 06:58
Ein Kartoffelkäfer auf einer Pflanze. Heute werden sie chemisch bekämpft oder im Hausgarten abgesammelt.
Ein Kartoffelkäfer auf einer Pflanze. Heute werden sie chemisch bekämpft oder im Hausgarten abgesammelt. Foto: Thomas Linßner

Barby - Ein Bauer aus Sachsen bemerkt im Mai 1950 zwei Flugzeuge, die aus Westen in Richtung Werdau fliegen. Wenig später wimmelt es auf seinem Feld von Kartoffelkäfern. Während er in den Tagen zuvor keinen einzigen Schädling entdeckt hat, sammelt der Bauer etwa 500 Stück ab. Auch zwei Nachbarn finden viele der etwa einen Zentimeter großen Schädlinge mit den fünf schwarzen Längsstreifen auf jedem Flügel ... Die Sache spricht sich herum: Weiteren DDR-Bürgern fallen plötzlich tief fliegende Flugzeuge auf. Kurz darauf wimmelt es auch auf ihren Feldern nur so.