Spiel- und Sportverein Barby lud zum Sportlerball / Olympia-Promis gaben sich die Ehre Der Netze rief, und alle, alle kamen zum Ball
Volles Haus beim SSV-Blau-Weiß-Sportlerball am Freitagabend im Barbyer "Rautenkranz". Rund 220 Sportler, Helfer und Sponsoren waren gekommen. Im Mittelpunkt standen die Ehrungen verdienstvoller Mitglieder und eine klasse musikalische Umrahmung.
Barby l "Der Netze rief, und alle, alle kamen ..." So könnte man den berühmte Ausspruch des patriotischen Schriftstellers Heinrich Clauren abwandeln, der 1813 vom König sprach, der dagegen die Franzosen rief. In diesem Falle war es kein Monarch, sondern Peter aus Wespen: SSV-Vize Peter "Netze" Netzeband hatte wesentlichen Anteil am Gelingen des Sportlerballs. Der Tiefbauunternehmer ist sich bewusst, dass heutzutage nichts ohne den Mammon geht. Also trommelte er mit großem Fleiß 40 Sponsoren zusammen, die die Party unterstützten. Weil auch die gepflegt werden müssen, standen auf den Tischen Klappkarten, worauf alle Namen vermerkt waren.
Schon im vergangenen Jahr war der Sportlerball des Sport- und Spielvereins Blau-Weiß nahezu ausverkauft. "Ich finde das eigentlich nicht erstaunlich, da 14 Jahre vorher überhaupt keine solche Veranstaltung stattgefunden hat", erinnert sich Peter Netzeband. Dieses "Ende der Abstinenz" wurde nicht zuletzt deswegen belohnt, da die acht Abteilungen persönlich angesprochen wurden. Diese nahmen auch (fast alle) Einladungen an und sendeten Vertreter in den "Rautenkranz".
"Ich finde das eigentlich nicht erstaunlich, da 14 Jahre vorher überhaupt keine solche Veranstaltung stattgefunden hat."
Darüber zeigte sich auch SSV-Vorsitzender Steffen Grafe zufrieden, dessen Aktivitäten in diesem Jahr infolge "höherer Gewalt" eingeschränkt waren. Wobei Leid und Freud dicht beieinander lagen: Grafe soff beim Junihochwasser mit Haus und Büro komplett ab, und er wurde Vater einer kleinen Tochter.
Zu Beginn wurden verdienstvolle Mitglieder geehrt. Dazu zählte beispielsweise der 72-jährige Volleyballer Wilhelm Eckard als ältester aktiver Sportler. Aber auch Bürgermeister Jens Strube, der viel Applaus bekam. Zwar halten sich die sportlichen Aktivitäten des Stadtvaters in Grenzen - er wurde eher für sein Engagement während der Flut mit einem Blumenstrauß bedacht. Wobei Peter Netzeband flachste: "Jens. Wir ehren dich, weil wir das Bootshaus saniert bekommen wollen."
Ins Rampenlicht (das ist nur im übertragenen Sinne gemeint, da es ziemlich dunkel vor der Bühne war) wurden auch Barbyer geholt, die sich um den Sport verdient machten und beim Junihochwasser letzteres im Haus hatten.
Nach vorn gebeten wurden außerdem Sport-Promis. Dazu zählten der SCM-Kanutrainer Eckhard Leue und Ehefrau Katrin. Leue war Gewinner der Bronzemedaille bei den Olympische Sommerspielen 1980. Sohn Erik Leue konnte der Barbyer Einladung nicht folgen, weil er sich gerade zum Training in den USA aufhält. Der 28-jährige Magdeburger hatte bei der Heim-WM in Duisburg seinem Erfolg von 2009 im Zweier-Canadier in diesem Sommer die Goldmedaille mit dem deutschen Vierer-Canadier und dann noch Bronze im C I folgen lassen. Vater Eckhard Leue zeigte sich vom Barbyer Sportlerball beeindruckt.
Aber noch andere Medaillen-Kanuten gaben sich die Ehre: Mark Zabel (Olympiasieger, sechsmal Weltmeister und zweimal Silbermedaillengewinner bei Olympischen Spielen), Bernd Duvigneau (Olympiasieger Vierer-Kajak Olympische Sommerspiele in Moskau) und Björn Bach (knapp 20 Medaillen bei Europa-, Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen, darunter sechsmal WM-Gold und zweimal Silber bei Olympia).
Auch beim Kulturprogramm hatten Netzeband/Grafe nicht gekleckert: Der Magdeburger Saxofonprofi Jan Sichting sorgte ebenso wie das Barbyer Duo Febbraio für einen anspruchsvollen Sound, den DJ Rico Wilde zum Tanz mit seiner Disco abrundete.