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  7. EMS will für Bevölkerung und Firmen ein moderner Energieversorger sein

Kommunales Versorgungsunternehmen machte im Jahr 2011 rund 130 Millionen Euro Umsatz EMS will für Bevölkerung und Firmen ein moderner Energieversorger sein

Von Daniel Wrüske 10.05.2012, 05:19

Die Erdgas Mittelsachsen GmbH mit über 100 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 130 Millionen Euro (2011) gehört zu den größten Unternehmen im Salzland. Der regionale Energieversorger hat sich etabliert. Größte Aufgabe aktuell sind die Herausforderungen der Energiewende.

Schönebeck/Staßfurt l Am Schönebecker Markt entsteht ein modernes Wohn- und Geschäftshaus. Die Städtische Wohnungsbau der Elbestadt als Bauherrin geht vis-à-vis vom Rathaus nicht nur in punkto Architektur moderne Wege, sondern auch in der Nutzung alternativer Energien und deren Gewinnungsformen. "Im Neubau wird künftig ein modernes Blockheizkraftwerk (BHKW) Wärme und Strom erzeugen. Das Erdgas wird von der EMS geliefert", sagt Frank Sieweck, Sprecher der Erdgas Mittelsachsen GmbH (EMS).

Die kleine leistungsstarke Anlage ist ein Referenzobjekt des in Schönebeck ansässigen Unternehmens. Zu den neuen Produkten, die die EMS anbietet, gehören so genannte Contracting-Modelle. "Die EMS übernimmt die Errichtung von Wärmeanlagen für beispielsweise Wohnungsgesellschaften als Investition", erklärt Frank Sieweck. Gleichzeitig sei die EMS dann aber auch für die regelmäßige Wartung verantwortlich. "Die Wohnungsgesellschaft zahlt den Wärmepreis." Auf der Mittelstandsmesse am vergangenen Wochenende stellte die EMS das Mini-BHKW aus und informierte Interessierte über das Angebot.

Thema Energiewende als aktuelle Herausforderung

Und da muss sich auch ein kommunaler Energieversorger den Trends anpassen und Entwicklungen aufgreifen. So stellt die vieldiskutierte Energiewende die EMS vor neue Herausforderungen. "Der geänderte Energiemix erfordert Netzanpassungen, beispielsweise durch die zunehmende Einspeisung von Bioerdgas", sagt Frank Sieweck. Die Dezentralisierung der Energie-Erzeugung stelle hohe Anforderungen an die Netze und ihre Steuerung. Damit einhergehend werden neue Produkte entwickelt. Bei allem, so der Sprecher, setze man auf Qualität. "Wie alle Versorger sehen wir uns dem Kostendruck gegenüber. Qualität wird zu einem wachsendem Faktor. Mit hoher Qualität für hohe Kundenzufriedenheit stellt sich EMS dem Wettbewerb."

Diesen Wettbewerb sieht man bei der EMS sportlich. Denn er berge beispielsweise auch Chancen für die Erschließung neuer Vertriebsregionen. Offensichtlich ist, dass die EMS nach den Querelen um die Neuvergabe der Gaskonzession in Schönebeck ihren Hauptsitz nach Staßfurt verlegt, in der Elbestadt aber einen Kundenservice vorhält.

Die EMS wolle aber immer das bleiben, was ihrer Philosophie seit Gründung entspricht, sagt der Sprecher, befragt nach dem Stand des Unternehmens in zehn Jahren. "Wir sehen uns als regionaler Energiedienstleister mit dem Fokus auf dem Salzlandkreis, Anhalt-Bitterfeld und angrenzende Gebiete, wie zum Beispiel die Börde und das Jerichower Land." So sei man Partner für die Bevölkerung und Wirtschaft und Teil eines Netzwerkes kommunaler Energieversorger in Deutschland.

Traditionelle Verbundenheit mit der Region

Die Verbundenheit trägt die EMS auch im Namen. In Preußen gab es die Provinz Sachsen. "Unser heutiges Territorium befand sich da etwa in der Mitte, deshalb Mittelsachsen. Eines der Vorgänger-Unternehmen der EMS war ab den 1920er Jahren die Gas- und Stromversorgung Mittelsachsen. Auf diese Historie hat man sich nach der Aufspaltung des einstigen Volkseigenen Energiekombinates bei der EMS-Gründung bezogen", sagt der Sprecher, nicht ohne zu erwähnen, dass es nach der Wende noch weitere Übergangsfirmierungen gegeben habe.

Regionale Verbundenheit wird aber nicht nur im Firmennamen deutlich. So ist die EMS selbst auch Auftraggeber im Salzland und engagiert sich vielfältig als Sponsor. "Wir als Energieversorger vergeben jährlich Aufträge in einem Gesamtvolumen von rund 1 Million Euro an heimische Unternehmen und sichern so Arbeitsplätze in klein- und mittelständischen Betrieben."

Außerdem unterstütze die EMS, so Frank Sieweck, soziale, kulturelle und sportliche Initiativen - ob Kindergartenfeste oder Kammerphilharmonie, ob Event auf der Wasserburg Egeln oder Handball in Calbe, Schönebeck und Staßfurt, ob Kooperation mit der Staßfurter Sekundarschule "Am Tierpark" oder der Calbenser Sekundarschule "J. G. Herder".