Brückeneröffnung Endspurt an der Haberlandbrücke
Jetzt steht es fest: Voraussichtlich am Montag, 21. Juli, wird die
Haberlandbrücke zwischen Elbenau und Plötzky freigegeben. Bis dahin
müssen noch Restarbeiten ausgeführt werden.
Elbenau/Plötzky l An den Bauarbeitern liegt es nicht. Sie - von mehreren Firmen - arbeiten auf der Baustelle Haberlandbrücke im Umflutungskanal im Akkord. Der Schweiß steht den Männern auf der Stirn. Nicht nur wegen der Sonne, sondern nun auch wegen des Termins: Am Montag, 21. Juli, um 11 Uhr soll die Brücke feierlich eröffnet werden.
Dass die Arbeiten an dem Übergang im Kanalgebiet so lange gedauert haben, lag nicht am Tempo der Arbeiter. Das sagte gestern im Gespräch mit der Volksstimme der Betriebsleiter des Kreiswirtschaftsbetriebes, Ralf Felgenträger. Viel mehr waren es zwei andere Gründe, die die Brückenfertigstellung erheblich verzögerten. "Zunächst haben wir bei den Abrissarbeiten der alten Brücke noch alte Fundamente gefunden", so Ralf Felgenträger.
Viel größer aber war der Rückschlag wegen des Jahrhunderthochwassers. Ist der Pegelstand der Elbe zu hoch, muss zur Entlastung der Region das Pretziener Wehr gezogen werden: bei kritischem Hochwasser der Elbe und Erreichen des Pegelstandes von 5,92 Meter am Messpunkt Barby. Die Folge: Durch den Umflutkanal werden die Wassermassen um Schönebeck und Magdeburg umgeleitet. "Ein gezogenes Pretziener Wehr hat aber zur Folge, dass der Umflutkanal voll Wasser steht und an Bauarbeiten nicht zu denken ist", macht der Leiter des Eigenbetriebes des Salzlandkreises deutlich.
So war es auch vor genau einem Jahr. Die Arbeiter waren zur Pause gezwungen. Inzwischen aber sieht das Bauwerk einer Brücke bereits sehr ähnlich. Ein Kran hob vergangene Woche die letzten Teile heran (Volksstimme berichtete). Das Überfahren der Brücke ist derzeit aber noch nicht möglich, auch Radfahrern und Fußgängern ist es untersagt, die Baustelle Haberlandbrücke zu durchqueren.
In den nächsten viereinhalb Wochen bis zur Freigabe stehen nun Restarbeiten an. Was wird gemacht? "Brücke und Straße bekommen beide noch neuen Asphalt, außerdem müssen die Borde neu gesetzt werden", erläuterte Ralf Felgenträger gestern. Zudem muss noch eine Abtreppung angelegt werden, die von der Straße nach unten zum Kanal führt.
Winkelstützelemente stabilisieren Bauwerk
Ein ganz wichtiges Element, was jetzt noch fehlt, sind sogenannte Winkelstützelemente am Brückenbauwerk. Sie sollen insbesondere bei gezogenem Wehr der Brücke eine zusätzliche Stabilität verleihen. Nicht ohne Grund, denn nach der möglichen Öffnung des Wehres und nach der Ableitung der Hochwasserspitze der Stromelbe in den Umflutkanal fließen rund 1800 Kubikmeter Wasser pro Sekunde durch den Kanal. Insgesamt wird ein Drittel der Wassermenge der Elbe abgenommen.
Welche Kraft dahinter steckt, haben viele Anwohner in den vergangenen Jahren selbst gesehen. Denn nach jeder Flut findet sich im Bereich des Umflutkanals allerlei Unrat, selbst dicke Äste und entwurzelte Bäume werden vom Wasser mitgerissen. "Deshalb ist es wichtig, dass die Brücke standfest bleibt, auch dann, wenn das Wehr geöffnet ist und das Wasser die Brücke umspült", so Ralf Felgenträ- ger.
Dass die Haberlandbrücke nun im nächsten Monat eröffnet werden kann, wird vor allem die vielen Radfahrer der Region freuen. Sie nutzen die Straße zwischen Elbenau und Ostelbien immer wieder für einen Rundkurs.