Tiere Fellpflege: Im Hundesalon in Schönebeck lassen es sich die Vierbeiner gut gehen
Daniela Schubert betreibt einen Hundesalon in Schönebeck. Wenn sie mit dem Trimm-Striegel das Fell Tiere pflegt, kommt es schon mal vor, dass die Hunde vollentspannt einschlafen. Baden ist allerdings bei vielen Vierbeinern nicht so beliebt.

Schönebeck - Ob Labrador, Pudel oder Yorkshire-Terrier – wenn es Zeit für einen feschen neuen Haarschnitt wird, ruft der Hundesalon. In Schönebeck gibt es vier davon, zum Beispiel den von Daniela Schubert. Seit 2016 betreibt sie ihren Hundesalon „Hundeschön“ und frisiert, pflegt, trimmt, badet und föhnt hier die Vierbeiner. Das wichtigste dabei: Das rassetypische Aussehen des jeweiligen Hundes betonen und erhalten. „Ich muss also auch genau wissen, wie die jeweilige Rasse aussieht und was dazu passt“, sagt Daniela Schubert.
Das bedeute aber auch, dass sie die Wünsche mancher Kunden nicht erfüllt. „Eine Kundin wollte für ihren Hund einen Irokesenschnitt, das habe ich nicht gemacht. Und gefärbt wird bei mir auch nicht. Aber auch solche Anfragen hatte ich schon, bei Pudeln zum Beispiel. Aber da schicke ich die Kunden dann auch weg.“
Doch solche Wünsche sind ohnehin eher die Ausnahme. Den meisten Hundehaltern kommt es einfach darauf an, dass ihr Tier wieder gepflegt aussieht. Ein glänzendes Fell ohne Verfilzungen eben. Und auch zur Fellwechselzeit, meist im Frühjahr, kommen viele Kunde, um ihre Tiere von der sogenannten Unterwolle zu befreien. „Andernfalls hat man Wochen lang mit zahlreichen Haaren in Haus oder Wohnung zu tun“, sagt Schubert. Von ihrer Labrador-Hündin Maja kennt sie das zu Genüge. Aber als Profi in Sachen Fellpflege kann die Schönebeckerin dieses haarige Problem gut verhindern.
Garage zu Salon umgebaut
Auf- und umgestylt wird in einer umgebauten Garage auf dem Grundstück der Familie. Vom „Garagencharakter“ ist aber nichts mehr zu sehen. Stattdessen werden die Fellnasen in einem hellen, freundlichen Raum in Empfang genommen. Unübersehbar in der Mitte des Raumes befindet sich eines der wichtigsten Arbeitsgeräte von Daniela Schubert: Ein höhenverstellbarer Tisch, auf dem die Hunde Platz nehmen. Mit einem leisen Surren fährt der Tisch dann nach oben und Daniela Schubert kann mit der Pflege beginnen.
„Bei vielen Hunden hat man den Eindruck, dass die das richtig genießen. Vor allem wenn man die Unterwolle mit einem Trimm-Striegel entfernt. Da sind mir auch schon welche auf dem Tisch eingeschlafen und haben mir was vorgeschnarcht.“ Aber natürlich gibt es auch Hunde, denen die ganze Sache eher suspekt ist und es „über sich ergehen lassen“. Vor allem das Baden ist nicht jederhunds Lieblingsbeschäftigung.
Baden ja, aber nicht zu oft
Stichwort Baden: Dabei achtet Daniela Schubert stets darauf, dass das im Rahmen bleibt. „Manche würden ihren Hund am liebsten alle vier oder sechs Wochen Baden lassen, aber da muss ich dann auf die Bremse treten. Zu häufiges Baden zerstört die Fettschicht des Hundes“, sagt sie.
Umsorgt wird im Salon indes immer nur ein Hund zur gleichen Zeit. Und je nach Rasse und Pflegezustand dauert die Arbeit unterschiedlich lange. Ein kleiner Yorkshire-Terrier, der gut gepflegt ist, nimmt nachvollziehbarerweise weitaus weniger Zeit in Anspruch als ein Bobtail, der gerade ein Abenteuer im Wald hinter sicht hat. Unabhängig davon nimmt sich die Schönebeckerin aber immer Zeit. „Es dauert so lange, wie es dauert. Ich fertige die Hunde nicht ab wie Nummern. Und es soll ja auch schön aussehen.“
Einen Maulkorb müssen die Hunde im Salon nicht tragen. Jedoch frage sie bei jedem neuen Kunden ausdrücklich nach, ob der Hund friedlich ist. „Ist das nicht der Fall, muss ich leider ablehnen. Wenn das Tier sehr ängstlich oder aggressiv ist, kann ich eben nicht arbeiten“, so Schubert. Denn vor allem wenn das Fell am Kopf an der Reihe ist, muss sie sich darauf verlassen können, dass der Hund ruhig bleibt.
Der wohl schönste Moment ihrer Arbeit ist es, wenn Hund und Halter sich wieder sehen. Auf der einen Seite ein glänzendes Fell und auf der anderen glänzende Augen. „Eine ältere Frau hatte schon Tränen in den Augen. Sie meinte ihr Hund sieht wieder aus, wie in ganz jungen Jahren. Das war rührend“, erinnert sich Daniela Schubert.