Hochwasser Hochwasser: Alarm am neuen Elbdeich bei Breitenhagen
Der neue, rückverlegte Deich zwischen Aken und Breitenhagen erlebte bisher nur trockene Jahre. Bei der Hochwasserpremiere gab es Sickerstellen, die Wasserwehr rückte aus.

Lödderitz. - Alexander Kaerger, Vize der Einheitsgemeinde-Wasserwehr Barby, bleibt gelassen: „Der neue Deich hat bisher nur Trockenjahre erlebt. Da ist es normal, wenn sich bei seiner Hochwasserpremiere Sickerstellen bilden.“
Diese wurden bereits Anfang vergangener Woche durch den Landesbetrieb für Hochwasserschutz (LHW) festgestellt, der die Wasserwehr alarmierte. Die rückte unweit der Lödderitzer Deichüberfahrt an und füllte vorsorglich rund 150 Sandsäcke. „Wir haben die Stelle am Kilometer 6,4 erstmal beobachtet“, so Kaerger.
Wie sich heraus stellte, war das Füllen der Säcke durch die Kameraden nicht umsonst: Als das Wasser weiter an mehreren Stellen aus dem Deichfuß sickerte, wurde tagsdarauf ein sogenannter Querriegel gebaut. Dabei werden die Sandsäcke so verlegt, dass das Sickerwasser einen Gegendruck erzeugt. „Wir haben die Stelle dreimal täglich kontrolliert“, so Kaerger.
Doch damit nicht genug: Am vergangenen Sonntag bat der LHW die Ehrenamtlichen erneut, an der Deichstelle des Kilometers 6,8 tätig zu werden. Zu diesem Zeitpunkt herrschte die Alarmstufe 2, bei der eigentlich der Landesbetrieb tätig werden muss und Säcke verlegt. „Wir sind der Bitte gefolgt, weil wir wissen, dass der LHW auch Personalmangel hat“, so Stadtwehrleiter Detlev Lorbeer. Erst ab Warnstufe 3 würde die Gemeinde, damit auch die Wasserwehr, tätig werden müssen.
„Am Sonntag mussten wir feststellen, dass nur unweit entfernt, am Kilometer 6,8 auch Sediment aus dem Deichfuß ausgespült wird. Es war schon ein Loch zu sehen“, erinnert sich Alexander Kaerger. Obwohl der Elbpegel fiel, war das ein Grund genug zu handeln. Im Einsatz waren Kameraden der Wasserwehren Groß Rosenburg, Breitenhagen und Lödderitz.
Nebenbei: Der Landesbetrieb empfiehlt Bürgern eine Webseite und zwei Apps für Smartphones, die sich über Pegel und Maßnahmen zum Hochwasserschutz in Sachsen-Anhalt informieren wollen.