Karneval Im Barbyer Rautenkranz sind die Narren los
Die Barbyer Heimatfreunde starteten am Sonnabend mit dem Programm „Zurück in die 90er“ in die Faschingssaison. Der „Rautenkranz“ war proppenvoll.
Barby. - Wer sich auch nur ein bisschen für Kommunalpolitik interessiert, war besonders auf einen Programmpunkt gespannt: Auf die Büttenrede von Vereinschef Frank Sieweck, der im vergangenen Jahr in der Bürgermeisterwahl in Barby gegen den Zuchauer Jörn Weinert unterlag. Wie würde er mit dem Thema umgehen?
Sieweck betrat mit blonder Zopfperücke und Mäuseohren als „Speedy Gonzales, die City-Maus“ die Bütt. Die „schnellste Maus“ meisterte das Thema souverän. Im vergangenen Jahr habe sie den Plan gehabt, den Olymp des Barbyer Rathauses zu erklimmen. „Doch dann bin ich in die Falle getappt und der Fuchs aus Zuchau hat sich den Käse geschnappt“, so Speedy-Sieweck. „Die Verwaltung, die ist heilfroh, im Bauamt oder anderswo, selbst Holger Goldschmidt sieht man“s an, er strahlt wie der Melitta-Mann, und seine Augen leuchten hell, für den wär’ ich doch viel zu schnell“, reimte die schnelle Maus.
Als weiteres Thema bot sich die plötzlich und unerwartet geschlossene „Kaufhalle“ im Magdeburger Tor an. Da fiel „frisch und munter, die Decke von ganz oben runter“. Und natürlich die katastrophale Hochwasserschadensbeseitigung auf dem Barbyer Elbwerder. „Wer Richtung Eichelwald marschiert, ganz schnell das Gleichgewicht verliert.“ Der geschotterte Weg sei „nicht zu ertragen“. Nach närrischer Verarbeitung schrien auch die drei Gierfähren. Mit ihnen kann man (theoretisch) die Drei-Fähren-Tour machen, was aber selten funktioniert. Frank Gonzales Sieweck: „Allein, es ist nicht immer bekannt, welche Fähre liegt grad an Land.“ Applaus, Applaus!
Das aktuelle Programm brilliert durch die Leistung der Tänzerinnen und zwei Tänzer. Besonders die Ü40-Golden Maries beweisen, was choreographischer Fleiß bewirken kann.
Weil die Faschingszeit in diesem Jahr „knapp“ ist, veranstalten die Heimatfreunde nur noch am Sonnabend, 3. Februar, eine Sause im Rautenkranz. Dafür aber zwei Mal „Weiberfasching“ in der Kulturhalle, wo Männer nichts zu suchen haben. Dann, so berichten Insider, stünden die Damen schon zu Beginn des Programms auf den Tischen ...