Untersuchung Kein Sprengstoff in der Brücke
Die Stadt Schönebeck ließ die zwei Kammern der alten Elbrücke im Pfeiler überprüfen. Möglichen Sprengstoff finden die Experten aber nicht.
Schönebeck l Die Erleichterung ist allen anzumerken, als am Nachmittag Entwarnung gegeben wird: In den zwei Sprengkammern, die in einem Pfeiler der alten Elbbrücke (Ernst-Thälmann-Brücke) in Schönebeck vorhanden sind, befindet sich kein versteckter Sprengstoff. Die Untersuchung wurde gestern noch abgeschlossen, die Brücke am Abend für den Verkehr wieder freigegeben.
Die Überprüfung war eine Vorsichtsmaßnahme, nachdem an der Anna-Ebert-Brücke in Magdeburg 50 Kilogramm Sprengstoff gefunden wurden. Dieses Risiko habe die Stadt Schönebeck nicht eingehen wollen und hat die fachmännische Untersuchung in Auftrag gegeben. Denn es gebe keine aktuellen Unterlagen, die eine Lagerung von Sprengstoff ausschließen, die letzten seien von Ende der 1930er Jahre.
Brücken seien schon immer mit Sprengkammern gebaut worden. „Es gab ja schon immer Krieg, da war es Taktik, man wollte ja dem Feind nichts schenken“, so Axel Vösterling, Sprecher des Technischen Polizeiamtes Sachsen-Anhalt. In dem Pfeiler, der sich an taktisch günstigster Stelle befand, sei dann der Sprengstoff eingelassen, der Zünder gelegt worden. „Der Letzte, der noch vor Ort war, bevor der Feind kam, hat dann die Sprengung ausgelöst.“
Für die Untersuchung ist die Brücke Donnerstag komplett gesperrt worden. Mitarbeiter vom Technischen Polizeiamt Sachsen-Anhalt mit dem Kampfmittelbeseitigungsdienst waren vor Ort, um die Prüfung der Kammern selbst und die eventuelle Bergung von Sprengstoff vorzunehmen. Vorbereitende Maßnahmen wie das Öffnen der nicht ganz so einfach zugänglichen Schachte übernahm eine Firma, die sich mit Höhenarbeiten auskennt. Sechs Mitstreiter der Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes übernahmen die Absicherung von der Elbe aus. Vor der Kontrolle musste aus den Kammern erst noch das Wasser abgepumpt werden. Vor Ort waren auch ein Entsorgungsunternehmen und Mitarbeiter von Bauhof und Ordnungsamt. „Viel Vorarbeit ist schon von der Stadt übernommen worden“, lobt Vösterling die gute Zusammenarbeit.