Kommunikation Schönebecker erlernen Gebärdensprache
In Schönebeck gibt es seit kurzem einen Stammtisch für Gebärdensprache-Interessierte.
Schönebeck l In einer kleinen Runde sich mit der Gebärdensprache vertraut machen, erste Gesten einstudieren, das Fingeralphabet erlernen – das wird seit Ende 2019 in Schönebeck angeboten. Seitdem trifft sich nämlich alle drei Wochen der „Gebärdenstammtisch“.
Angeleitet wird der Kurs von Hans-Jürgen Wolf. Der Schönebecker erstellt mit seiner Frau Irene und mit Martina Soppa bereits seit rund drei Jahren Videos für gehörlose Menschen. Zusammen sind sie als die „Stillen Rosen“ aktiv und setzen sich für die Belange gehörloser Menschen ein. Mit dem „Gebärdenstammtisch“ will Hans-Jürgen Wolf seine Kenntnisse und Erfahrungen an interessierte Teilnehmer weitergeben.
„Zum Anfang haben wir uns mit dem Fingeralphabet beschäftigt und verschiedene Wörter buchstabiert. Wir haben aber auch schon einige Gebärden und Gesten geübt. Das geht dann ringsum und jeder Einzelne übt die Gebärden“, berichtet Wolf von den ersten Treffen des Stammtischs.
Beim Fingeralphabet wird die Schreibweise eines Wortes mit Hilfe der Finger buchstabiert. Dabei handelt es sich um ein zusätzliche Kommunikationstechnik, die die Gebärdensprache ergänzt. Vor allem Namen und Worte, für die noch kein Gebärdenzeichen verbreitet sind, können so ausgedrückt werden.
Mitmachen kann jeder, sagt Wolf. „Bei uns machen Leute mit, die sich einfach für die Gebärdensprache interessieren. Manche haben Gehörlose im Freundes- oder Familienkreis und wollen deshalb ihre Kenntnisse vertiefen, und wieder andere nutzen es einfach zur Weiterbildung, weil sie die Gebärdensprache auch für ihren Arbeitsalltag – zum Beispiel in Pflegeberufen – nutzen können.“
Auch Sandra Krakau nimmt regelmäßig am Stammtisch teil. Sie hat eine gehörlose Verwandte und will deshalb die Gebärdensprache erlernen. Zudem machen ihr die Kurse Spaß, sagt sie. Auch Krakau betont: „Jeder ist willkommen. Einfach vorbeikommen und mitmachen!“
Hans-Jürgen Wolf spielt auch mit dem Gedanken eine Art Urkunde für die Teilnehmer anzufertigen. „Im Grunde ist es ja nichts ‚offizielles‘, aber vielleicht hilft es dem einen oder anderen ja bei einer Bewerbung“, so Wolf.
Am 26. Februar kommen die Mitglieder des „Gebärdenstammtisches“ im Freizeitzentrum Future in der Moskauer Straße 30 zusammen. Los geht es um 17 Uhr.