Gewinn Kreuzworträtsel: Ehepaar hat Glück auf seiner Seite
Das Samstagsrätsel der Volksstimme gehört zu unserer Tageszeitung wie der Eiffelturm zu Paris. Jetzt wurden Doris und Wolfgang Uebe für ihre Ausdauer belohnt.

Groß Rosenburg. - „Was? Wirklich? Na, das ist ja schön“, freut sich Wolfgang Uebe am Telefon, als ihm der Präsentkorb angekündigt wird. Wenig später steht er auf dem Tisch in der Rosenburger Friedrichstraße. „Donnerwetter, ganz schön schwer“, staunt Doris Uebe, die ihre Brötchen mal als Hauswirtschaftlerin verdiente und nun im verdienten Ruhestand ist.
Sie und ihr Ehemann freuen sich alle Woche wieder auf die Wochenendausgabe der Volksstimme, um das Rätsel zu lösen. „In der letzten Ausgabe hieß das Lösungswort ’Zugbrücke’. Das war gar nicht so schwer“, gesteht Wolfgang Uebe. „Manchmal“, verrät er weiter, „muss ich aber mein analoges Kreuzworträtsel-Lexikon benutzen.“ Das gebe es zwar auch digital im Netz, doch dies sei nicht so „sein Ding“. Das Lösungswort des Volksstimme-Rätsels würde dann aber doch per Handy und SMS der Redaktion mitgeteilt.
Doris und Wolfgang lösen die „Rätsel aller Art“ gemeinsam. Auch in anderen Zeitschriften oder im Fernsehen. „Doch gewonnen haben wir in all den Jahren noch nie etwas“, winkt Wolfgang ab, der in Calbe als Installateur arbeitete.
Das Paar wohnt erst seit 2010 in Groß Rosenburg. „Wir wollten immer ein kleines Häuschen haben und hier hat es geklappt“, erzählt die 69-Jährige. Als sie vor 13 Jahren einzogen, sei das alte Haus gleich saniert worden. Doch dann wurde das Paar nach dem Deichbruch von Breitenhagen 2013 vom Hochwasser heimgesucht und für sechs Wochen nach Glöthe evakuiert.
„Das war ein ziemlicher Schock, als wir wieder in unser Haus konnten und die Wände schimmelten“, erinnert sich Wolfgang Uebe. Infolge der erhöhten Lage stand das Wasser zwar nicht in den Wohnräumen, aber der Keller war bis zur Decke voll. Aufsteigende Nässe machte all die wenige Monate zuvor durchgeführten Sanierungen zunichte.
Doch nun ist alles wieder gut. Sogar die (nicht evakuierte) Katze überstand die Zeit ...
Geistiges Recycling
Dass Kreuzworträtseln besonders bei älteren Menschen ein beliebtes Hobby ist, soll folgendende Geschichte aus Barby kund tun. Dort gab es mal zwei Schwestern, die einträchtig miteinander lebten, was aber nicht hieß, dass sie sich in allen Fällen einig waren. Beide waren sie verwitwet, beide kamen ihr Leben lang kaum aus der kleinen Stadt heraus. Besondere Aufmerksamkeit widmeten sie der Sonnabend-Ausgabe der Volksstimme, wenn es um die Todesanzeigen ging.
Schwester Anna hakte ab, was sie bereits seit Tagen wusste: „Na, also. Der olle Müller steht jetzt drin. Janz schön kleen und billich die Anzeije, bei dem, was die Kinder erben!“ Während sich Anna um allen Schreibkram und so lästige Dinge wie Versicherungen und Co. kümmerte, organisierte Grete die Einkäufe, heizte den Ofen, versorgte den Garten. Die Beiden, die früher ihre „Frau“ im Beruf standen, machten Kreuzworträtsel mit Hingabe. Wenn sonnabends das Rätsel im Wochenend-Magazin nach Lösung schrie, wurde es erst von Anna, der Älteren, gelöst. Dann radierte sie die Worte weg und Schwester Grete war an der Reihe. Was quasi eine Art geistiges Recycling der 60er Jahre war.