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Mieter ist unzufrieden mit dem Service der SWB / Geschäftsführerin Sigrid Meyer versichert, dass korrekt gehandelt wurde Maden krabbeln aus der Müll-Wohnung

Von Ulrich Meinhard 11.06.2011, 06:36

Detlef Looben war früher Angler. Maden waren ihm da willkommen. Wenn dieses Getier aber aus Müllsäcken krabbelt, hält sich seine Sympathie in Grenzen. Aus einer Nachbarwohnung kamen die Maden in dieser Woche auf seinen Balkon herüber. Looben wandte sich an die Volksstimme.

Schönebeck. Alles andere als guter Dinge ist Detlef Looben dieser Tage gewesen. Dem Schönebecker krabbelten am Mittwoch Maden in die Wohnung in der Garbsener Straße. Eine unappetitliche Invasion. Geschuldet war sie offenbar Müllsäcken, die auf einem Balkon über seiner Wohnung abgestellt waren. Die standen dort in der Hitze und der Inhalt gammelte vor sich hin.

Die über Detlef Looben wohnende Mieterin musste ihre Räume zwangsweise verlassen. "Wahrscheinlich ist die Wohnung völlig verkeimt", vermutete der gerlernte Elektriker gegenüber der Volksstimme. Sein Unmut richtete sich nicht nur gegen die Dame mit den Müllsäcken, sondern auch gegen den Vermieter, die Städtische Wohnungsbau (SWB).

Der Mieterservice sei völlig inakzeptabel. "Man hat mir gesagt, die Mieter sollen selbst für Ordnung und Sicherheit sorgen. Die halten sich die Probleme einfach vom Halse. Ich habe zur Antwort bekommen, dass ich ja ausziehen könnte, wenn es mir nicht passt", schimpfte Looben. Bei dieser Gelegenheit brachte er gleich noch weitere Kritikpunkte an. So würde weiterhin Sperrmüll in der Garbsener Straße wild entsorgt (Volksstimme berichtete mehrfach). Er habe beobachet, wie Kinder Teile des Abfalls von einem Ort zum anderen tragen und damit das Problem noch verschärfen.

Außerdem würden im Hausflur Kinderwagen und Fahrräder abgestellt. Ein Hausflur müsse aber frei sein.

Auf Nachfrage der Volksstimme erklärte SWB-Chefin Sigrid Meyer: "Wir haben am 7. Juni durch Herrn Looben vom Madenproblem erfahren. Am 8. Juni waren wir vor Ort, um der Beschwerde nachzugehen." Die Mieterin habe eine Frist bis Mittwoch gehabt, um die Wohnung zu räumen. Am Donnerstag sei eine Nachkontrolle erfolgt. "Wir haben gehandelt. Ohne weiteres aber können wir nicht in die Wohnung einer noch vermieteten Wohnung hinein. Das geht nicht", betonte die Geschäftsführerin. Inzwischen dürfte die Angelegenheit ihrer Ansicht nach bereinigt sein. "Es ist keine Made mehr da."

Zur Thematik wilde Sperrmüll-Entsorgung sagte Sigrid Meyer: "Wenn wir entsprechende Mitteilungen bekommen und der Müll befindet sich auf unserem Grund, beräumen wir. Die Kosten freilich müssen wir wieder auf die Mieter umlegen, wenn uns der Verursacher nicht bekannt ist. Deshalb sind wir auf die Mithilfe der Mieter angewiesen, die Beobachtungen an uns weiter geben."

Was nun den Hausflur betrifft, könne einer Mutter mit Kleinkind nicht untersagt werden, den Kinderwagen im Flur abzustellen. Fahrräder hätten dort aber nichts zu suchen. Die SWB werde mit Info-Zetteln darauf noch einmal aufmerksam machen.

Und zu den Aussagen von Detlef Looben über die Auskünfte des Mieterservice meinte Sigrid Meyer: "Das weise ich von mir. Einen Mitarbeiter, der so etwas sagt, müsste mit ernsthaften Konsequenzen rechnen."