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Stadtverwaltung und CDU-Fraktion wollen ehemaliges Kennzeichen wieder einführen Mit "SBK" zeigen Autofahrer den Stolz auf ihre Stadt

Von Kathleen Radunsky und Daniel Wrüske 15.07.2011, 04:26

Kehrt das "SBK"-Kennzeichen wieder zurück? Geht es nach dem Willen des Schönebecker Amtes für Wirtschaftsförderung und der CDU-Fraktion im Stadtrat, könnten bereits ab 2012 wieder Autos mit diesen drei Buchstaben durch Stadt und Land fahren. Identifikation und Marketing sind Argumente für den Kennzeichen-Clou. Die Meinung der Schönebecker ist gefragt!

Schönebeck. Nichts gegen "SLK". Doch warum nicht auch weiter "SBK"? Wenn es nach dem Amt für Wirtschaftsförderung geht, dann ja. Auf den Gedanken, das mit der Kreisgebietsreform 2007 ausgelaufene "SBK" zu erhalten, ist die Verwaltung durch Professor Ralf Borchert gekommen. Der Dekan der Fakultät für Wirtschaft an der Hochschule in Heilbronn hat eine deutschlandweite Initiative gegründet, die sich der Wiedereinführung der durch Kreisreformen abgeschafften Kennzeichen widmet. Als Vorbild wird das Hanauer Modell angeführt: In der Stadt Hanau gilt "HU", im übrigen Landkreis Main-Kinzig "MKK".

Für den städtischen Touristiker Sven Ellert ist klar: Die charmante Idee des Wissenschaftlers wird unterstützt. "Es ist eine Chance, das SBK-Kennzeichen zu behalten, die wir nutzen wollen." In erster Linie als Marketing-Instrument, denn "SBK" ist eine Marke, die weitergeführt werden sollte. Die Argumente aus Baden-Württemberg sind schlagend und können so gut und gerne vom Rathaus übernommen werden: Über das Kürzel ist der Name einer Stadt oder Region beständig präsent, können der Tourismus, die Wirtschaft und selbst Ansiedelungen angekurbelt werden. Städte mit eigenen Kfz-Kennzeichen werden anders eingeordnet, sie sind im Vorteil.

"Das ¿SBK\'-Kennzeichen ist noch in den Köpfen. Hier liegt eine Chance, die Identifikation mit der Stadt zu stärken und nach außen zu vermitteln", schließt sich Sven Ellert der Argumentation an. Ihm gleich haben es im Salzlandkreis bereits die Städte Staßfurt, Bernburg und Aschersleben getan. Er sieht nur Vorteile für alle Beteiligten, sollte das "SBK"-Kennzeichen wiederbelebt werden. "Es entstehen keine zusätzliche Kosten und keiner wird gezwungen, man kann sich zwischen ¿SLK\' und ¿SBK\' entscheiden", führt der Touristiker Vorzüge der Initiative auf.

Rückenwind bekommt der Vorstoß der Stadtverwaltung von Torsten Pillat und der CDU-Fraktion im Stadtrat. Denn geht es um die Kennzeichen am Auto, ist auf den ersten Blick bei Torsten Pillat die Zeit stehen geblieben. Der sonst forsche CDU-Fraktionschef hat noch "SBK" am Auto. Lange vor der Kreisgebietsreform und ihrem "SLK"-Anhängsel wurde das Fahrzeug zugelassen. Pillat und seine CDU-Freunde wollen sich ebenso dafür stark machen, dass Schönebeck sich an der deutschlandweiten Initiative beteiligen, der sich bisher 111 Städte bundesweit angeschlossen haben. Das kleine "SBK" könne so viel bewirken, ist Torsten Pillat überzeugt.

"Chance, die Identifikation mit der Stadt zu stärken"

"Die Schönebecker identifizieren sich mit ihrer Stadt. Unterwegs wird man wahrgenommen", sagt der Schönebecker Mehr noch: Ein bisschen Stolz auf seine Heimatstadt komme durch, wenn das "L" einfach wieder durch das "B" ersetzt werden würde.

Beim Erhalt des "SBK"-Kennzeichens "geht es nicht darum, den Landkreis zu spalten". Auch "SLK" habe seine Berechtigung als Werbeträger für den Kreis. Mit der Kennzeichenliberalisierung stehe vielmehr das Bekenntnis zu der Elbestadt im Fokus. Und sollte es durch die Initiative die Möglichkeit geben, mehrere Kennzeichen in einem Landkreis offiziell zu führen, "sind wir dabei", freut sich der städtische Touristiker und hat dabei mit Torsten Pillat den gleichen Standpunkt.

Sollte sich eindeutig eine Mehrheit als "SBK"-Kennzeichen-Liebhaber in der Elbestadt herausstellen, so will Ellert eine Beschlussvorlage in den Stadtrat im Herbst einbringen. "Dann können die Räte entscheiden, ob sich die Stadt an der Heilbronner Initiative beteiligen wird", beschreibt er den Fahrplan. In diese zeitliche Schiene passt zudem ganz gut, dass am 19. Oktober Heilbronner Studenten nach Schönebeck kommen und die Bürger zu dem Thema befragen. Die Ergebnisse sollen in eine Kurzstudie einfließen.